Kalte Füße adé! Im vorigen Artikel haben wir Schritt für Schritt erklärt, wie sich die Kellerdecke einfach in Eigenleistung dämmen lässt. Sie möchten noch mehr Wissenswertes zu dieser effektiven Dämmmaßnahme erfahren? Dann sind Sie hier richtig: In diesem Beitrag beantworten wir fünf häufige Fragen rund um die Kellerdeckendämmung.
Sehr kleine bzw. dünne Leitungen sowie Elektroleitungen lassen sich einfach überdämmen. Um zu verhindern, dass die Dämmplatten hier knautschen, können Sie eine flache Nut aus der Dämmplatte schneiden bzw. „ausklinken“, wie Fachleute sagen. Größere Leitungsrohre erfordern ein anderes Vorgehen, abhängig von der Höhe des Kellerraumes. Soll in niedrigen Kellern Raumhöhe gespart werden, werden die Leitungsrohre zuerst mit Dämmschalen umdämmt, anschließend dämmen Sie die Deckenfläche. Sie können dann die Platten an die Dämmschalen stoßen und verbleibende Fugen mit Stopfwolle oder dünnen Dämmstreifen ausdämmen.
Wie Sie die Leitungsrohre mit Dämmschalen dämmen, lesen Sie hier. Es geht aber noch viel einfacher, wenn der Kellerraum hoch genug ist: Dann können Sie zunächst die Decke dämmen und die Dämmplatten bis an die ungedämmten Leitungsrohre führen. Auch hier lassen sich verbleibende Fugen mit Stopfwolle ausfüllen. Anschließend überdämmen Sie die Leitungsrohre von unten mit Dämmplatten, die als zweite Lage unter der Deckendämmung haftet. Möglich ist auch der Einsatz von Mineralwolle-Lamellen. Damit ist die Dämmung von Rohrleitungen meist einfacher, da man aus diesen die dafür notwendige Öffnung relativ leicht einschneiden und das Wollestück herausbrechen kann. Allerdings benötigen diese Lamellen aufgrund der höheren Wärmeleitfähigkeit (0,040 W/mK) auch eine etwas höhere Dicke, um die gleiche Dämmwirkung zu erreichen.
Auch Gewölbekeller lassen sich mit Platten aus Mineralwolle dämmen. Dafür eignen sich ebenfalls Dämmlamellen aus Mineralwolle, die Sie entlang der Wölbung verlegen. Alternativ können Sie eine abgehängte Decke installieren, auf die Sie die Mineralwolleplatten legen. Diese Maßnahme eignet sich auch für Kellerdecken, die sehr uneben bzw. trag-, aber nicht haftfähig sind.
Luftfeuchtigkeit selbst ist meist kein Problem für eine Dämmung der Kellerdecke mit diffusionsoffener Mineralwolle. Denn die Decke zum beheizten Wohnraum hat eine höhere Oberflächentemperatur, Luftfeuchtigkeit aus dem kühlen Kellerraum wird hier also nicht im Bauteil hinter der Dämmung kondensieren. Einer Dämmung mit Mineralwolle steht also auch in Kellern mit höherer Luftfeuchtigkeit nichts entgegen. Anders ist es, wenn die Kellerdecke selbst durchfeuchtet ist – etwa bei Fehlen der notwendigen Feuchtigkeitssperre bzw. Sockelabdichtung in den Kellerwänden. Dann kann Feuchtigkeit aus dem Erdreich über die Kellerwände bis in die Kellerdecke und in die Wände darüber aufsteigen und Bauschäden verursachen. In diesem Fall sollten Sie das Problem von Fachleuten beurteilen und die Ursache dafür beheben lassen. Erst danach wird empfohlen, die Kellerdecke zu dämmen.
Wenn Sie eine Betondecke von unten dämmen, benötigen Sie keine dampfbremsende Folie. Das hat folgenden Grund: Die Dampfbremse gehört immer auf die warme Seite des Bauteils bzw. der Dämmung. Sie verhindert, dass warme Luft, zum Beispiel aus dem Innenraum, in das Bauteil und in die Dämmung gelangt, sich auf dem Weg durch die Dämmung abkühlt und Luftfeuchtigkeit abgibt. Diese könnte dann in der Dämmung kondensieren. Anders ist das bei einer von unten gedämmten Betondecke: Durch den Beton kann diese warme, feuchte Luft von oben nicht bis in die Dämmung gelangen. Das macht dieses Dämmverfahren sehr sicher und deshalb empfehlen wir es besonders für Hobbyhandwerker.
Dagegen braucht die Dämmung der Kellerdecke von oben sowie die unterseitige Dämmung von Kellerdecken aus Holz Fachwissen und Sorgfalt: Hier sollte der Deckenaufbau zum Wohnraum hin gegen Luft bzw. Luftfeuchtigkeit abdichtet sein. Holen Sie sich dazu am besten Rat bei Fachleuten.
Grundsätzlich gilt, dass die BEG-Förderung nur durch einen Energiefachberater beantragt werden kann. Die damit verbundene Beratung lohnt sich gleich doppelt, denn Sie können hier die notwendige Dämmstärke berechnen lassen, Probleme und Ausführungshinweise besprechen und sich ebenso einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellen lassen.
Wird die Dämmung in Eigenleistung erledigt, werden lediglich die direkten Materialkosten gefördert – aber auch nur, wenn ein Energiefachberater oder Fachunternehmen dies mit dem Verwendungsnachweis bestätigt. Führt ein Fachunternehmen die Dämmung durch, kann die Förderung für die gesamten Kosten beantragt werden. Wenn Sie die Kellerdeckendämmung auf Grundlage eines von Fachleuten erstellten iSFP durchführen, profitieren Sie im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vom höchsten Fördersatz mit 20 % der Kosten und einer insgesamt höheren förderfähigen Investitionssumme von max. 60.000 Euro. Übrigens: Auch die Kosten für die fachkundige Beratung durch einen Energieberater sind förderfähig.
Wenn Ihnen die Antragstellung für die BEG jedoch zu umständlich ist, dann können Sie die Kellerdeckendämmung mit 20 % der Kosten alternativ von Ihrer Einkommenssteuer absetzen. Dafür brauchen Sie die Bescheinigung durch ein Fachunternehmen, dass Sie Ihre DIY-Maßnahme fachlich und energetisch korrekt umgesetzt haben. Mehr zu den Fördermöglichkeiten erfahren Sie hier.
Headerbild: Gerd Altmann auf Pixabay
Sie besitzen eine Wohnimmobilie und planen, diese mit Mineralwolle zu dämmen oder haben dies bereits getan?
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