Mineralwolle: Dämmung als Schallschutz.
Lärm ist allgegenwärtig. Ob er von der Straße kommt, aus dem Nebenraum, von einem Flugzeug stammt oder von der rauschenden Wasserinstallation – unerwünschter Schall lenkt ab, stört bei der Arbeit, verhindert Entspannung und kann im ungünstigsten Fall sogar krankmachen. Gegen lästige Geräusche kann man allerdings vorbeugen: Dämmstoffe aus Mineralwolle leisten einen wertvollen Beitrag zum Schallschutz.
Lärm und Geräusche können auch dann Stress und Nervosität verursachen, wenn sie mit moderater Lautstärke, aber lang dauernd oder wieder und wieder einwirken. Ein reduzierter Lärmpegel verbessert die Lebensqualität.
Schutzmaßnahmen sollte man daher nach Möglichkeit stets nutzen, um diese Belastung zu minimieren. Besonders gut eignet sich die Mineralwolldämmung als Schallschutz.
Störende Geräusche entstehen oft außerhalb eines Hauses. So wird Verkehrslärm als besonders unangenehm empfunden, weil er einen dauernden, kaum zu ignorierenden Schallteppich bildet. Aber auch Fluglärm oder Geräusche durch Schienenverkehr können Stress verursachen, weil sie zwar nur sporadisch auftreten, dafür aber oft sehr laut sind.
Hilfe leistet zum Beispiel eine Dämmung der Außenwände mit Mineralwolle, etwa im Rahmen einer vorgehängten Fassade, einer Kerndämmung oder eines Wärmedämmverbundsystems. Durch die Mineralwollschicht verbessern sich die Schallschutzeigenschaften der Außenwände mess- und spürbar. Ist keine Außendämmung möglich, führt auch eine Schallschutz-Dämmung der Innenwände noch zu Verbesserungen.
Unbedingt notwendig ist eine Dämmung als Schallschutz bei bewohnten Dachgeschossen. Die übliche Dachkonstruktion aus Sparren und Dachziegeln hält Lärm nur sehr unzureichend von den Innenräumen fern.
Eine Mineralwolldämmung, mit der der Platz zwischen den Sparren gefüllt wird, verbessert die Situation schon sehr deutlich. Eine zusätzliche Dämmschicht unterhalb der Sparren dämpft Geräusche zusätzlich ein.
Etliche Schallquellen finden sich auch innerhalb des Gebäudes, dazu zählt beispielsweise der Trittschall. Als Trittschall bezeichnet man die Geräusche, die beim Begehen eines Bodens in der Geschossdecke entstehen und sich ins darunter befindliche Geschoss, aber auch in Nachbarräume ausbreiten.
Den Trittschall fängt man am besten dort auf, wo er entsteht. Eine klassische Methode für Schallschutzdämmung im Fußboden ist der schwimmende Estrich.
Hier wird zwischen Estrich und Rohdecke vor dem Gießen des Estrichs eine Dämmlage aus Glas- oder Steinwolle angebracht.
Hinzu kommen Randdämmstreifen entlang der Wände. Der fertige Estrich hat dann keinen direkten Kontakt mehr zu Wänden und Rohdecke und ist damit schalltechnisch von ihnen entkoppelt. Zusätzlich kann man im darunterliegenden Raum mit einer Akustikdecke den verbleibenden eindringenden Schall dämpfen, der sich dort als Luftschall ausbreitet.
Schutz bietet Mineralwolle auch vor Lärm aus dem Nebenraum, denn Wände lassen sich ebenfalls schalltechnisch verbessern, wenn dort gedämmt wird. Hier kann beispielsweise eine Wandbekleidung angebracht werden, bei
der der Platz zwischen sichtbarer Verkleidung und Wand mit Dämmstoff ausgefüllt ist. Diese wirkt dann wie eine Feder zwischen Wand und Wandbekleidung und vermindert die Schallübertragung zwischen den Räumen.
Wenn es nicht schon beim Rohbau geschehen ist, sollten spätestens bei einer Sanierung auch Installationen wie Heizungs-, Frisch- und Abwasserrohre gedämmt werden. Das geschieht ebenfalls oft schon aus Energiespargründen – das Ausdämmen eines Installationsschachts mit Mineralwolle, die Isolierung eines eingeputzten Rohrs oder die Dämmung frei verlaufender Leitungen mindern jedoch zusätzlich auch davon ausgehenden Lärm.
Zusammen mit anderen Maßnahmen wie flexibel gelagerten Halterungen kann so die Ausbreitung von Strömungs- oder Prallgeräuschen deutlich reduziert werden, die sich sonst unkontrolliert als Körperschall über die Bausubstanz ausbreiten können.
Neben mehr Ruhe hat Mineralwolle noch mehr zu bieten, denn sie leistet besten Wärme- und Brandschutz.
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Wer eine Straßenbahnhaltestelle vor der Tür hat, in der Nähe eines Flughafens wohnt oder Nachbarn mit einem lärmintensiven Hobby hat weiß: Eine gute Schalldämmung ist Gold wert. Wie aber funktioniert sie?
Schall pflanzt sich wellenförmig fort, indem er Moleküle, zum Beispiel in der Luft oder im Bauteil, zum Schwingen anregt. Da die Moleküle träge sind, wird dabei jeweils eine kleine Menge Energie verbraucht – bei der Fortpflanzung von Schall geht also stetig Energie verloren. Über welches Medium die Ausbreitung erfolgt, entscheidet darüber, ob man von Luftschall oder Körperschall spricht. Luftschall pflanzt sich fort, indem die Moleküle der Luft in Schwingungen versetzt werden, ihrerseits weitere Moleküle anstoßen und so den Schall weitertragen. Beim Körperschall verhält es sich ähnlich, nur wandern hier die Schallwellen durch feste Materialien – etwa Mauersteine oder Holzbalken. Daraus ergeben sich gute Ansätze für die Schalldämmung.
Auf diesem Energieverbrauch basiert die schallabsorbierende Eigenschaft von Glas- und Steinwolle. Denn der Energieverlust ist immer dann am höchsten, wenn sich das Transportmedium des Schalls ändert, wenn also aus Luftschall Körperschall wird und umgekehrt. Außerdem geht Energie verloren, wenn der Schall auf flexible Materialien stößt, die die Schwingungen ändern. Durch die Kombination aus festen, flexiblen Strukturen und Luftzwischenräumen mit ihren auf engem Raum stetig wechselnden Ausbreitungsbedingungen absorbiert, also „verschluckt“ Mineralwolle den Schall.
Das kann man beispielsweise nutzen, wenn eine Schicht Dämmstoff zwischen zwei festen Körpern liegt. Hier kann sich der Schall nicht ungehindert von einem Körper zum anderen fortpflanzen, sondern wird von der trennenden Schicht teilweise absorbiert. Der Dämmstoff entkoppelt dann die beiden Körper wie eine Feder und leitet selbst den Schall nur schlecht weiter. Das gleiche Prinzip funktioniert auch beim Übergang von der Luft zu einem festen Körper und umgekehrt.
Ebenfalls hilfreich ist Mineralwolle als Schallschutz in Hohlräumen, etwa innerhalb einer Leichtbauwand. Hier verhindert das Dämmmaterial, dass der Hohlraum zum Resonanzraum wird. Auch innerhalb eines Zimmers ist Schallabsorption nützlich – etwa bei großen, hallenden Räumen, die durch schallschluckende Materialien in Decken- und Wandbekleidungen gemütlicher wirken.
Dabei können auch scheinbar kleine Verbesserungen einen großen Unterschied machen: Wenn Sie eine Schallschutz-Maßnahme erwägen, wird in den Planungsunterlagen die zu erwartende Dämpfung meist in dB (Dezibel) beziffert. Machen Sie sich klar, dass dies ein logarithmisches Maß ist. Das bedeutet: Eine Senkung des Schallpegels um 10 dB empfindet der Mensch als Halbierung der Lautstärke. Und die Senkung von 40 auf 30 dB beispielsweise kann genau den Unterschied zwischen unruhigen Nächten und erholsamem Schlaf bedeuten. Die Bekämpfung von Lärm ist dann ein direkter Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität.