Dämmstoff Steinwolle – nichtbrennbar und hart im Nehmen
Eine Dämmung aus Steinwolle ist mehr als nur eine Möglichkeit, Heizkosten zu sparen: Zum einen erfüllt sie höchste Anforderungen an den Brand-, Wärme- und Schallschutz, zum anderen ist sie belastbar, druckstabil und langlebig. Nicht mehr wegzudenken ist Steinwolle deshalb aus dem modernen Wohnungs- und Industriebau. Steinwolle gehört wie auch Glaswolle zu den Mineralwollen und ist einer der am häufigsten eingesetzten Dämmstoffe.
Gesucht wurde in den 1930er Jahren ein Dämmstoff aus Rohstoffen, die in nahezu unbegrenzter Menge zur Verfügung stehen. Eine solcher Rohstoff ist zum Beispiel Basalt, ein Gestein, das weltweit durch die Aktivität von Vulkanen entsteht.
Die erste Steinwolle aus industriell geschmolzenem Gestein wurde 1937 in Dänemark produziert. Ab 1939 entstanden stetig neue Dämmstoffprodukte aus Steinwolle. Immer mehr Gewerke entdecken seither die Steinwolle als idealen Baustoff für unterschiedliche Anwendungen in Gebäuden.
Auch die Natur selbst produziert übrigens Steinwolle! Bildet sich bei einem Vulkanausbruch eine Lavafontäne, die eine Zeitlang in der Luft steht, ziehen die Winde dünne Fäden aus der Lava. Aus diesen Fäden entsteht anschließend ein goldener Flaum: natürliche Mineralwolle.
Beobachten lässt sich dieses Naturereignis zum Beispiel auf Hawaii. Hier befindet sich der Kīlauea, einer der weltweit aktivsten Vulkane. Der Kīlauea produziert regelmäßig natürliche Mineralwolle, die sogenannten „Haare der Pele“. Was es mit der Legende dieser Feuer- und Vulkangöttin auf sich hat, erfahren Sie hier.
Aus Stein wird Wolle: Basalt, Kalkstein, Feldspat oder Dolomit – für die Herstellung von Steinwolle kommen fast ausschließlich natürliche und ausreichend verfügbare Rohstoffe zum Einsatz.
Die Zusammensetzung wird ergänzt durch recycelte Steinwolle und bis zu 25% Recycling- oder Sekundärrohstoffe, die so eine nachhaltige und umweltschonende Mischung aus natürlichen und recycelten Materialien ist.
Jedes Jahr werden hierzulande rund sechs Millionen Kubikmeter Steinwolle produziert. Tendenz steigend. Bis zu 100 Kubikmeter Steinwolle können aus nur einem Kubikmeter Rohstoff hergestellt werden.
Zunächst wird das Gestein in einem Kupolofen bei ca. 1.500 Grad Celsius geschmolzen und anschließend mittels Schleuder- oder Düsenblasverfahren zerfasert. Nach der Zerfaserung wird das Gemisch mit geringen Mengen eines wasserlöslichen, emissionsarmen Bindemittels besprüht. Dieses verleiht der Steinwolle ihre Form und Festigkeit. Durch den Zusatz von bestimmten Ölen kann die Mineralwolle wasserabweisend ausgerüstet werden. Es folgt die Aushärtung der Dämmplatten oder -matten bei rund 200 Grad Celsius und das Zuschneiden in die gewünschte Form und Größe.
Gut zu wissen: Die Herstellung von Steinwolle ist nachhaltig und schont Ressourcen, denn sie ist praktisch abfallfrei. Abschnitte und andere Reste aus Mineralwolle werden zu neuen Dämmstoffen verarbeitet und dem Produktionsprozess einfach wieder zugeführt. Zudem werden für die Herstellung fast nur heimische Materialien verwendet. Das sorgt für kurze Transportwege und geringe Emissionen.
Hier mehr zur Herstellung von Steinwolle erfahren.
Informationen zu den Umweltwirkungen von Bauprodukten, die aus Steinwolle hergestellt werden, finden Sie in den Umwelt-Produktdeklarationen (kurz: EPDs) der Hersteller. Diese können online auf den Unternehmens-Websites der FMI-Mitglieder eingesehen werden. EPDs dienen als wichtige Grundlage, um die Nachhaltigkeit von Bauwerken zu bewerten. Sie dienen also dem Ziel, die Entwicklung des umwelt- und gesundheitsverträglichen Bauens zu fördern. Die Mitgliedsunternehmen des FMI Fachverband Mineralwolleindustrie e.V. verfolgen dieses Ziel mit großem Engagement.
Außerdem hat das Institut Bauen und Umwelt e.V. (kurz: IBU) drei EPDs von Mineralwolle für den niedrigen, mittleren und hohen Rohdichtebereich veröffentlicht. Diese können Sie hier einsehen.
Hier brennt auch bei Temperaturen von über 1.000 Grad Celsius nichts an: Produkte aus Steinwolle sind nichtbrennbar und tragen damit entscheidend zum baulichen passiven Brandschutz bei.
Steinwolle besitzt in der Regel eine höhere Rohdichte als andere Mineralwollen. Insbesondere Platten zur Dämmung von Flachdächern werden druck- bzw. trittfest hergestellt.
Wie für die meisten Dämmstoffe, darunter Glaswolle, gilt auch hier das Prinzip der ruhenden Luft: Diese wird in den Zwischenräumen der Fasern eingeschlossen und leitet Wärme oder Schall kaum weiter. Deshalb schützen Steinwolle-Dämmungen so gut vor Kälte, Hitze und störendem Lärm. Im Brandfall hemmen sie zusätzlich die Ausbreitung von Feuer und Rauch.
Als diffusionsfähiger Dämmstoff schützt Steinwolle Bauteile vor Feuchtigkeit und damit vor Fäulnis oder sogar Schimmelbildung. Unerwünschte Gäste wie Ungeziefer fühlen sich in einer Steinwolle-Dämmung nicht willkommen.
*In Deutschland wird für die Planung und Berechnung von Gebäuden der Bemessungswert verwendet.
Steinwolle ist ein sicherer Multifunktions-Dämmstoff.
Steinwolle ist ein vielseitiger Dämmstoff. Sie kann zu gerollten Dämmmatten, zu Dämmstoffplatten mit unterschiedlicher Rohdichte und Druckfestigkeit oder zu Flocken verarbeitet werden, die in Hohlräume eingeblasen werden. Auch gibt es zahlreiche kaschierte Ausführungen, die für die Anwendung zum Beispiel in hinterlüfteten Fassaden, in Wärmedämmverbundsystemen, unter verschiedenen Dachdichtungsbahnen oder auf Leitungen aller Art besonders schnell und sicher zu verarbeiten sind. Weiterhin spricht das gute Preis-Leistungsverhältnis für den Einsatz von Produkten aus Steinwolle.
Erzeugnisse aus Mineralwolle, zu denen auch sämtliche Steinwollprodukte gehören, unterliegen regelmäßigen Prüfungen, die nach strengen Kriterien erfolgen. Das RAL Gütezeichen „Erzeugnisse aus Mineralwolle“ bescheinigt, dass ein Produkt gesundheitlich unbedenklich sind. Darüber hinaus garantiert das Qualitätszeichen KEYMARK eine hohe Produktqualität. Wenn Sie beim Kauf von Dämmmaterial aus Steinwolle das KEYMARK und das RAL Gütezeichen auf der Verpackung oder dem Etikett entdecken, erwerben Sie garantiert ein sicheres und hochwertiges Produkt.