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Der Vulkan, der Mineralwolle produziert

  • Bei Ausbrüchen des Kīlauea-Vulkans auf Hawaii kann natürliche Mineralwolle entstehen.
  • Die sogenannten Haare der Pele wurden nach der Feuer- und Vulkangöttin benannt.
  • Die deutsche Mineralwollproduktion setzt bei der Herstellung auf heimische Rohstoffe wie Basalt, Dolomit oder Altglas.

Es sieht aus, als würde ein goldener Flaum auf dem Boden Hawaiis liegen: Die Haare der Pele, benannt nach der Feuer- und Vulkangöttin. Die Fäden sind natürliche Mineralwolle und entstehen oft bei Ausbrüchen des Kīlauea, einem der aktivsten Vulkane der Welt.

Der Legende nach stritt sich Pele mit ihrer Schwester Namaka und wurde daraufhin von ihrem Vater von Tahiti weggeschickt. Sie ging nach Hawaii, wo sie mit ihrem magischen Stab pāoa die Vulkane erschuf. Doch ihre Schwester folgte ihr und es kam zum Kampf, dem Pele unterlag. Namaka dachte, Pele wäre tot, doch diese fand Zuflucht im Halema’uma’u Krater des Vulkans Kīlauea. Viele Einheimische legen bis heute rote Blumen an den Rand des Kraters als Geschenk an die Göttin Pele.

Der Geologe Professor Lothar Viereck von der Friedrich-Schiller-Universität Jena war schon auf Hawaii und hat die sogenannten Haare der Pele selbst gesehen. Er erklärt die Voraussetzungen für das Naturereignis: „Der Kīlauea hat sehr flüssige Lava. Entsteht eine Lavafontäne, die dann eine Weile in der Luft steht, ziehen die Winde dünne Fäden aus der Lava.“

Diese Fäden bilden eine natürliche Mineralwolle. Wenn die Lava schnell im Wind abkühlt, können sich die Ionen nicht ordnen und es entsteht Glas statt Kristallen. Passiert das langsam, kristallisiert die Lava zu Gestein.

Für die goldene Farbe der Fäden ist die Zusammensetzung der Lava verantwortlich. „Es handelt sich hierbei um sogenannte basaltische Schmelze, die unter anderem aus 10% Eisen besteht. Dieses Element macht das Glas bräunlich. Fällt Sonne darauf, wird das Licht golden reflektiert“, erklärt Professor Viereck. Für Heimhandwerker oder die Industrie ist die Mineralwolle jedoch nicht geeignet. Dafür produziert der Vulkan zu wenig Pele-Haar.

Die deutsche Mineralwollproduktion verlässt sich lieber auf heimische Rohstoffe wie Basalt, Dolomit oder Altglas. Die Betriebe stellen daraus jährlich ca. 17 Millionen Kubikmeter Mineralwolle her. Die Rohstoffe werden hierfür bei hohen Temperaturen von über 1400 Grad Celsius geschmolzen und zu Fasern versponnen. Mineralwolle wird beispielsweise in den Bereichen Wärmedämmung, Brandschutz und Lärmschutz eingesetzt.

Das Einsammeln von Lavagestein ist hingegen nichts für schwache Nerven: Laut einem Gerücht verflucht Pele jeden, der es wagt, Lava in jeglicher Form von der Insel mitzunehmen. Im Visitor-Center der Nationalparkverwaltung von Hawaii türmen sich Rücksendungen von Lavagestein. Sie stammen von Touristen, die nach ihrem Urlaub auf der Insel vom Pech verfolgt wurden.

Nicht zu verwechseln sind auch die Haare der Pele mit den Haaren der Fußballlegende Pelé. Dieser hatte 2014, pünktlich zur Fußballweltmeisterschaft in seinem Heimatland Brasilien, einen ganz besonderen Fanartikel vorgestellt: Diamanten, hergestellt aus seinen Haaren.

 

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Haare der Pele. Quelle: YouTube

 

Das sogenannte Haar der Pele ist natürliche Mineralwolle.

Das sogenannte Haar der Pele ist natürliche Mineralwolle. Foto: I, Nklv, CC BY-SA 3.0

Der Kīlauea auf Hawaii ist einer der aktivsten Vulkane der Welt.

Der Kīlauea ist einer der aktivsten Vulkane der Welt.

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