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Der Herr der Scherben: Wie Glaswolle entsteht

„Ich greife mir eine Handvoll Scherben von unseren Scherbenhaufen und schaue mir die Qualität an: sind sie verspiegelt, dreckig, groß oder klein? Dann entscheide ich, welche Scherben wir in welcher Menge einsetzen“, erklärt Jens Kauffmann.

Der 41-jährige Ingenieur ist für die Herstellung des Glases zur Produktion von Glaswolle zuständig. Die Qualität der angelieferten Scherben ist immer unterschiedlich: „Es gibt gute und schlechte Scherben. Die perfekte Scherbe hat eine bestimmte Größe, ist flach, nicht verspiegelt und sauber, aber die habe ich praktisch nie. Wir müssen nehmen, was wir kriegen können.“ Auch die Mengen der gelieferten Sorten variieren. „Das Glas, das wir herstellen, hat aber immer die gleiche chemische Zusammensetzung und ist von hoher Qualität“, betont Kauffmann stolz. Doch wie funktioniert das?

„Die Scherben werden nach Lieferant und/oder Scherbenart sortiert und gelagert. Mit unserem Radlader werden die Scherbenhaufen sauber aufgeschoben. Daher sieht man auf unserem Scherbenplatz Haufen aus weißen, dunklen oder bunten Scherben.“

Drei Meter hoch türmen sich Fenster-, Auto- und Fassadengläser auf dem Scherbenplatz auf. Etwa 1.000 Tonnen wiegt so ein Scherbenhaufen. „Ich kenne die chemische Zusammensetzung und errechne aus den vorhandenen Scherbensorten und Mengen ein Rezept für unser Glas. Das ist so ähnlich wie beim Kuchenbacken“, meint Kauffmann und lacht. 70 bis 80 Prozent Altglas können dabei verwertet werden.

„Die Restmenge brauchen wir, um die Chemie anzupassen. Mineralwolle ist ein lebendiges Produkt, genauso wie der gesamte Herstellungsprozess: Man kann ihn nicht standardisieren, drückt auf einen Knopf und es entsteht immer das gleiche Produkt. Wir müssen auf aktuelle Umstände wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit reagieren und Anpassungen vornehmen.“

Steht das Rezept, werden die Scherben und weitere Bestandteile bei 1.400 bis 1.500 Grad zu Glas geschmolzen. Obwohl Jens Kauffmann schon länger als fünf Jahre in diesem Bereich arbeitet, sieht er immer noch gerne bei der Glasschmelze zu. „Ich finde es wahnsinnig spannend in die Schmelzwanne zu schauen. Es ist irre heiß, es passiert was und wir produzieren ein tolles Produkt.“

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Der Rohstoff, aus dem die Glaswolle entsteht: Scherben. Diese hier sind Abfall aus der Glasindustrie.

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Scherbe ist nicht gleich Scherbe. Kauffmann überprüft, ob die Qualität des Rohstoffs gut ist.

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Die Glaswolleproduzenten sind pragmatisch. Der Fachbegriff für den hier abgebildeten Scherbenhaufen lautet – Scherbenhaufen.

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Ein Blick in 1400 Grad heiße Glas-Schmelze. Das heiße Glas wird anschließend zu Fasern versponnen.

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Fertig: Im Hintergrund der geschnittene Dämmfilz auf dem Weg zum Rollen und Verpacken. Alle Bilder: Copyright FMI/ Klaus Venus“

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