Mineralwolle – die kluge Wahl, um Bränden vorzubeugen.
Die Gefahr eines Brandes in den eigenen vier Wänden ist durchaus real: Jährlich kommt es zu zehntausenden von Gebäudebränden, tausende verletzte Menschen und hunderte von Toten sind zu beklagen. Hinzu kommen erhebliche Sachschäden. Natürlich kann man da hoffen, dass es einen selbst nicht trifft, doch klüger ist es, Bränden vorzubeugen. Ein wichtiges Element für vorbeugenden Brandschutz im Gebäude ist die Wahl des richtigen Dämmstoffs. Mineralwolle als nichtbrennbarer Baustoff leistet dabei einen wertvollen Beitrag.
Oft genügt ein kleiner Funke, um eine schwere Katastrophe auszulösen. Dabei muss nicht immer eine brennende Kerze, der offene Kamin oder die glühende Zigarette am Bett die Ursache sein, denn durch defekte Herde, Heizgeräte oder Trockner, Kurzschlüsse in der Elektroinstallation oder einen Blitzschlag können ebenso Brandfälle entstehen, die rasch um sich greifen.
Die Brandgefahr ist also eine alltägliche Bedrohung. Menschenleben sind im Brandfall durch direkte Flammeneinwirkung und durch giftige Rauchgase gefährdet, Hausrat wird vernichtet, und die Gebäudesubstanz kann bis zur Abbruchreife beeinträchtigt werden.
Vorbeugender Brandschutz soll dreierlei bewirken: Die Ausbreitung des Brandes soll verhindert oder verzögert werden, Flucht- und Rettungswege sollen so lange wie möglich frei bleiben, Gebäude und Einrichtung sollen möglichst geringe Schäden davontragen.
In all diesen Punkten verbessern Dämmstoffe aus Glaswolle und Steinwolle im Brandfall die Ausgangslage erheblich.
Dass Mineralwolle sich beim Brandschutz bewährt, hat einen einfachen Grund: Steinwolle und Glaswolle können nicht brennen. Sie gehören deshalb als nichtbrennbare Baustoffe in die höchste Euroklasse A1 nach DIN EN 13501-1. Anders als Baustoffe, die mit Flammschutzmitteln oder anderen Chemikalien behandelt werden müssen, wird Mineralwolle aus nichtbrennbaren Rohstoffen wie Kalkstein, Feldspat, Dolomit, Basalt und Altglas hergestellt.
Zudem gibt sie unter der Einwirkung von Hitze oder Flammen keine gefährlichen Gase ab. Das ist besonders wichtig, weil ein großer Teil der Todesfälle und schweren Gesundheitsschäden bei Bränden nicht durch die Flammen, sondern durch giftige Rauchgase verursacht wird. Rauch, der die Sicht für Feuerwehr und flüchtende Bewohner behindert, setzen Glaswolle und Steinwolle ebenfalls nicht frei. Für den Brandschutz ist die Dämmung aus Mineralwolle also besonders gut geeignet.
Indem Mineralwolle eine von Flammen und Hitze unbeeindruckte Barriere bildet, kann sich ein Brand nicht so rasch durch gedämmte Innen- oder Außenwände ausbreiten. Fälle, in denen beispielsweise der Dämmstoff eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) selbst in Brand gerät und dem Feuer über Stockwerke hinweg Nahrung bietet, sind mit der Maßnahme einer Dämmung aus Mineralwolle undenkbar. Deshalb ist auch bei Verwendung einiger brennbarer Dämmstoffe in einem WDVS ab einer bestimmten Gebäudehöhe der Einbau von Brandriegeln aus Mineralwolle eine bauliche Anforderung.
Bei gedämmten Innenwänden greift das gleiche Prinzip zum Schutz: Mineralwolle stellt hier für den Brand ein schwer überwindbares Hindernis dar. Die Ausbreitung eines Feuers von Raum zu Raum und von Stockwerk zu Stockwerk wird stark verzögert. Im besten Fall kann das den Brand auf einen Raum begrenzen, mindestens aber gewinnen Feuerwehr und Rettungskräfte im Brandfall wertvolle Zeit, um zum Einsatzort zu gelangen und in vielen Fällen das Feuer in einem noch beherrschbaren Stadium zu bekämpfen. Gleichzeitig steigen für die Bewohner die Chancen, das Gebäude in Ruhe und geordnet verlassen zu können.
Mineralwolle schützt aber nicht nur vor Feuer, sondern auch vor Kälte, Hitze und Lärm –
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Damit schon bei der Planung eines Gebäudes das Verhalten im Brandfall berücksichtigt werden kann, teilt man die beim Bau verwendeten Stoffe in Klassen ein. Sie werden Baustoffklassen oder Euroklassen genannt.
Grundlage ist dabei für die Zulassung in der Europäischen Union die DIN EN 13501. Enthalten sind darin die Klassen A1 bis F. Weiter unterteilt werden sie in der europäischen Norm in die Unterklassen s und d mit jeweils drei Stufen. Das Kurzzeichen s kommt vom englischen smoke für Rauch, das Kurzzeichen d kommt vom englischen droplet für Tröpfchen.
Die höchste Baustoffklasse A1 bedeutet, dass das darin eingeordnete Material nichtbrennbar ist, im Brandfall keinen Rauch erzeugt und dass davon keine brennenden Teile abfallen oder abtropfen können.
Die zweithöchste Klasse A2 s1 d0 umfasst ebenfalls nichtbrennbare Baustoffe. Sie enthalten allerdings auch Anteile von brennbaren Baustoffen.
Das können etwa Verbundwerkstoffe sein, bei denen ein nichtbrennbarer Baustoff auf einen brennbaren aufkaschiert ist. Doch auch hier darf es keine oder kaum Rauchentwicklung geben, brennende Teile dürfen ebenfalls nicht abtropfen oder abfallen.
Bei den weiteren Baustoffgruppen finden sich schwerentflammbare, normalentflammbare und leichtentflammbare Baustoffe.
Um festzustellen, ob eine Dämmung zum Brandschutz geeignet ist, sollte man den gewünschten Dämmstoff auf Brennbarkeit, Rauchentwicklung und das Abtropfverhalten hin überprüfen. Bei Mineralwolle ist man dabei auf der sicheren Seite, denn sie brennt nicht, entwickelt grundsätzlich keinen Rauch und tropft oder fällt nicht brennend ab.