19. Juli 2017 – Skifahren mitten im Sommer? Und das auch noch im Norden Deutschlands? Nichts ist unmöglich. Mit dem Lift den Berg hoch und die Pisten runterbrettern geht auch bei 30 Grad. Wer in Hamburg wohnt und Skifahren möchte, muss nicht auf den Winter warten und in die Berge fahren. Im niedersächsischen Bispingen geht das auch in den Sommerferien. Eine knappe Stunde von der Elbmetropole entfernt steht der „Snow Dome“. In dieser Skihalle herrschen konstant winterliche Temperaturen von –2 bis –4 Grad. Eine besondere Herausforderung an die Isolation der Halle.
Eine Isolation aus Steinwolle auf dem Dach sorgt dafür, dass der Schnee im Inneren der Halle nicht schmilzt. 280 Millimeter sind die Dämmplatten dick, die sich auf 17.500 Quadratmeter Fläche verteilen. Beim Bau des Dachs wurde es wegen der besonderen Konstruktion phasenweise spektakulär: Ein großer Teil der Steinwolle-Platten wurde mit einem Helikopter auf das Dach geflogen. Nur zwei Monate dauerte die aufwendige Isolierung.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Piste des Snow Domes ist 300 Meter lang und bis zu 100 Meter breit. Damit ist er Europas breiteste Skihalle und bietet auf einer Schneefläche von 23.000 Quadratmetern für jeden die passende Abfahrt. Auf den Indoor-Berg der Halle kommen die Wintersportfreunde mit einem Lift – an vollen Tagen bis zu 4.600 Ski- und Snowboardfahrer pro Stunde. Wie gut der Snow Dome bei den Skibegeisterten ankommt, zeigen jährlich etwa eine halbe Million Besucher.
Zu ähnlichen Publikumsmagneten haben sich die fünf weiteren deutschen Skihallen in Neuss, Bottrop, Wittenburg, Senftenberg und Oberhof entwickelt. Sie ermöglichen nicht nur ganzjährigen Wintersport, sondern sind Spaß- und Erlebnisparks, die jederzeit eine kühle Abwechslung zum heißen Alltag bieten. Auch Profisportler benutzen die Hallen regelmäßig. So bereiten sich in der Skihalle im thüringischen Oberhof die Nationalteams im Ski-Langlauf und Biathlon auf die Weltmeisterschaften sowie die Olympischen Winterspiele vor. Olympisches Wintergold made indoor.
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