Fassade und Dämmung gehören einfach zusammen, wenn das Haus im Winter wie im Sommer behaglich und obendrein energiesparend sein soll. Wer also die Fassade seines Hauses neugestalten möchte, der kann sie auch gleich energetisch fit machen. Das spart Geld und Zeit. Außerdem gibt es zahlreiche Lösungen, die funktionell und gestalterisch genau auf das Haus zugeschnitten sind. Lesen Sie hier, welche typischen Gestaltungen und Dämmverfahren beim Einfamilienhaus zusammenpassen.
In Norddeutschland ist sie üblich und hat sich auch bei rauem Wetter bewährt: die Klinkerfassade. Klinker sind gebrannte, besonders robuste Ziegelsteine. Es gibt sie in verschiedenen Farben und Strukturen von beige, gelb über rot und lila bis grau, braun oder schwarz, von glatt bis rau. Die Klinkerfassade wird meist mit einem kleinen Abstand vor eine massive Mauerwerks- oder eine Betonwand gesetzt.
Die Außenwand des Hauses besteht also aus zwei Wänden, zwei sogenannte Schalen, mit einem Luftspalt in ihrer Mitte. Die Dämmung einer zweischaligen Klinkerfassade geht besonders einfach, und zwar mit Flocken aus Mineralwolle (Steinwolle oder Glaswolle): Die kann ein Fachunternehmen in nur wenigen Stunden in den Hohlraum einblasen. Die Einblasdämmung der Fassade macht bei Klinkergebäuden kaum Aufwand, ist in nur wenigen Stunden erledigt und ein kostengünstiges Dämmverfahren. Von außen sieht man der Wand ihren neuen, wärmedämmenden Kern nicht an. Das typische und traditionelle Fassadenbild bleibt also erhalten.
Wer die Optik und die Robustheit traditioneller Klinkerfassaden schätzt, kann eine herkömmliche einschalige Wand, zum Beispiel aus Beton oder Mauerwerk, auch nachträglich verklinkern, ohne gleich eine ganze, vorgesetzte Klinkerwand bauen zu müssen. Hierbei montieren Fachleute zunächst Dämmplatten etwa aus Mineralwolle als Wärmedämmverbundsystem (kurz: WDVS) auf die bestehende Außenwand des Hauses. Anschließend werden die Flachklinker aufgeklebt und verfugt.
Die aufgeklebten Klinker sind schmaler, leichter, material- und platzsparender als eine selbsttragende Klinkerwand. Der Unterschied ist auf den ersten Blick nicht sichtbar: Die WDVS-Klinkerfassade sieht aus wie eine herkömmliche Klinkerfassade und ist ebenfalls sehr robust. Auf diese Weise lassen sich moderne Alt-und Neubauten einfach, energie- und kostensparend an die ortstypische, traditionelle, meist ländliche Architektur anpassen.
Viele Fassaden, gerade in Süddeutschland, sind verputzt. Weil sich Mineralwolle aufgrund ihrer flexiblen Beschaffenheit kleinen Unebenheiten anpasst, kann man alte, aber weitestgehend intakte Putzflächen problemlos mit Mineralwolle überdämmen. Dazu wird ein WDVS aus Mineralwolle auf die Bestandsfassade montiert und neu verputzt. Natürlich lassen sich so auch „rohe“ Mauerwerks- oder Betonwände mit einem WDVS aufdämmen. Bei einem neuen WDVS mit Putzflächen sollten Sie Farbe oder Struktur der Fassade sorgfältig wählen. Es gibt eine große Vielfalt an Putztechniken, Materialien, Strukturen und Farben, mit denen sich ein Haus besser in seine Umgebung oder Bauzeit einfügen lässt:
Einige Techniken und Gestaltungen passen gut zu historischen Bauten, andere besser in die Moderne; einige wirken ländlich rustikaler, andere eleganter und minimalistischer. Kleine Makel wie schlecht proportionierte Flächen, zu kleine Fenster oder gedrungene Geschosse lassen sich mit einem WVDS und einer guten Putzgestaltung optisch aufwerten. Schöne Besonderheiten wie Gesimse oder bauzeittypische Fensterfaschen lassen sich betonen. Sorgfalt bei der Wahl der Gestaltung lohnt sich also. Auch deshalb sind WDVS-Putzfassaden so beliebt: Sie passen technisch und gestalterisch auf sehr viele Bestandsfassaden.
Wer eine Holz-, Solar- oder Metallfassade wünscht, einen besonders hohen Schall- oder Vandalismusschutz, mehr Schutz gegen Feuchtigkeit und Witterung bei entsprechend anfälligen Baustrukturen und exponierten Grundstücken verlangt oder aber eine in Teilen austauschbare Fassade haben möchte, der setzt am besten auf eine vorgehängte hinterlüftete Fassade. Hierbei trennt eine dünne Luftschicht Außenwand samt Mineralwolldämmung von der Fassadenbekleidung. Die Fassadenbekleidung ist dabei über eine Unterkonstruktion mit der tragenden Wand verbunden.
Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade bietet durch die Trennung von Dämm- und Fassadenebene die oben genannten Vorteile. Und: Grundsätzlich lässt sich jedes Bekleidungsmaterial an jede Bestandsfassade, Denkmalschutz ausgenommen, hängen und immer mit Mineralwolle brandsicher sowie schall- und wärmeschützend ausdämmen.
Beim Einfamilienhaus haben sich diese drei besonders üblichen Fassadenmaterialien bewährt: Holz, Metall und Schiefer.
An Holzrahmenbauten werden klassischerweise Holzverschalungen mit Hinterlüftung vorgesetzt. Dabei bietet Mineralwolle den Vorteil, dass sie sich platzsparend zwischen die Gefache der Holzrahmenwand klemmen lässt, so dass außen nur eine dünnere zusätzliche Dämmlage notwendig ist. Davor hängt mit kleinem Abstand die eigentliche Holzfassade. So lassen sich Holzwände mit Mineralwolle sehr schlank und dabei mit gutem Wärme- und Schallschutz konstruieren.
Die Hinterlüftung sorgt dafür, dass vorgehängte Holzbretter oder -platten, die Wind und Wetter ausgesetzt sind, jederzeit gut abtrocknen können. Das Prinzip der vorgehängten Holzfassade ist uralt und sorgt dafür, dass Holz zum Beispiel bei Bauernhäusern über Jahrzehnte hinweg dem Wetter standhält. Übrigens: Die natürliche Optik einer Holzfassade lässt sich auch bei Massivbauten mit einer Mineralwolldämmung und einer vorgehängten Fassade aus Holz herstellen.
Auch Metallfassaden sind gewöhnlich vorgehängt und hinterlüftet. Wer dabei nur an silbernes Blech denkt, der täuscht sich. Es gibt vorgehängte und hinterlüftete Metallfassaden in sämtlichen Ausführungen, Farben, Bedruckungen und Dekoren. Metallfassaden sind eher bei großen Gebäuden wie Büros oder Hotels üblich, können aber auch im Einfamilienhaus sinnvoll sein – etwa, wenn die Fassade eine entsprechende Optik haben oder ganz besonders robust und trotzdem leicht sein soll. Auch für Häuser in belebten und lauten Lagen kann eine vorgehängte Metallfassade mit einer lärmschützenden Dämmung aus Mineralwolle sinnvoll sein.
In verschiedenen Regionen, wie zum Beispiel im Bergischen Land, bekleiden traditionell dunkle Schiefertafeln schuppenförmig die Wetterfassade und Giebelseiten von Fachwerkhäusern und schützen so das Holzfachwerk vor Regen und Schnee. Schiefer und Mineralwolle passen schon aufgrund ihres rein mineralischen Ursprungs perfekt zueinander und garantieren eine extrem lange Lebensdauer der Fassade und einen sehr hohen Brandschutz bei einer gleichzeitig sehr guten Ökobilanz. Deshalb hat die vorgehängte hinterlüftete und mit Mineralwolle gedämmte Fassade aus Schiefertafeln auch heute noch ihren festen Platz bei neugebauten Wohnhäusern.
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