Wer sich auf ein altes Haus einlässt, bekommt nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch ein Zuhause mit Charme und Geschichte. Bevor Energieeffizienz und Wohnkomfort ins neu erworbene, jedoch in die Jahre gekommene Eigenheim einziehen können, heißt es erst einmal: sanieren. Damit die Sanierung nicht zur Kostenfalle und aus einem Schnäppchen ein echtes Schmuckstück wird, braucht es neben Geld auch Geduld, Geschick und Leidenschaft.
Die folgende Checkliste liefert einen Überblick über die wichtigsten Schritte hin zum energieeffizienten Altbau und zeigt, mit welchen energetischen Sanierungsmaßnahmen sich in Zukunft bares Geld sparen lässt.
Prüfen Sie zunächst die Wärmedämmung. Ungedämmte Bauteile sind häufig Energieschleudern, was nicht nur zu hohen Heizkosten, sondern auch zu fehlender Behaglichkeit und unzureichender Wohngesundheit führen kann. Einige Maßnahmen sind sogar gesetzlich vorgeschrieben, da die Einsparungen immer sehr hoch und die Kosten vergleichsweise gering sind, so dass sich diese Maßnahmen immer rechnen. Dazu gehört die Dämmung der obersten Geschossdecke bei bisher ungedämmten Dächern sowie die Dämmung von Warmwasser- und Heizungsrohrleitungen, etwa mit Mineralwolle-Rohrschalen.
Aber auch viele andere Dämmmaßnahmen können sich lohnen, insbesondere in Kombination mit staatlicher Förderung für Dach-, Wand- oder Kellerdeckendämmung. Dann sind etwas bessere Dämmstandards erforderlich, als die vorgeschriebenen. Besonders in Norddeutschland werden Außenwände zweischalig gebaut. Diesen Spalt mit einer Einblasdämmung aus Mineralwolle auszudämmen, ist relativ kostengünstig und bringt gleichzeitig viel Einsparung. Auch diese Maßnahme kann gefördert werden.
Da viele Altbauten auch schallschutztechnisch oder brandschutztechnisch veraltet sind, können Sie mit einer Wärmedämmung, vor allem mit Mineralwolle (Glas- oder Steinwolle), nicht nur die Energiekosten optimieren, sondern auch den Komfort und die Sicherheit erhöhen. Wärmedämmungen lassen sich meist gut und schnell verlegen. Für alle Fassaden und Bauteile gibt es heute viele verschiedene, geeignete Dämmmöglichkeiten. Bei geschmückten Fassaden, insbesondere wenn diese unter Denkmalschutz stehen, kann man z. B. die Möglichkeiten einer Innendämmung prüfen.
Im Allgemeinen gilt: Sind die Hausinstallationen mehr als drei Jahrzehnte alt, ist davon auszugehen, dass diese saniert werden müssen. Schauen Sie auf die Rohre, Wasser- und Elektroleitungen. Beachten Sie die verpflichtende Dämmung von Rohrleitungen im Keller. Darüber hinaus sollten Sie die Qualität der verbauten Rohre überprüfen.
Auch bei der Heizung sind Hauseigentümer verpflichtet, diese nach 30 Jahren gegen eine zeitgemäße Heiztechnik austauschen zu lassen. Seit diesem Jahr gilt zusätzlich, dass sich die neue Heizung zu 65 Prozent aus regenerativen Energien speisen muss. Das Gute: Die Wärmedämmung, die Sie im Zuge der energetischen Modernisierung anderer Bauteile verbessern, reduziert automatisch den Heizwärmebedarf des Hauses und die benötigten maximalen Vorlauftemperaturen der Heizung, so dass die neue Heizung deutlich kleiner und effizienter laufen kann. Sie sparen also durch die energetische Sanierung sowohl bei den Anschaffungskosten, etwa für eine Wärmepumpe, als auch langfristig bei den laufenden Energiekosten.
Mit kleineren, selbst durchgeführten Maßnahmen können Sie Ihre Heizkosten zusätzlich deutlich senken und gleichzeitig die Energieeffizienz und Behaglichkeit Ihres Hauses spürbar steigern. Besonders lohnenswert sind hierbei DIY-Dämmmaßnahmen im Dachgeschoss bzw. Dachboden, an der Kellerdecke wie auch an Warmwasser- und Rohrleitungen:
Die Dämmung des Dachbodens mit Mineralwolle ist die einfachste Dämmmethode im Dachraum und rechnet sich in Eigenleistung besonders schnell. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) schreibt vor, dass der sog. Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) der obersten Geschossdecke höchstens 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/(m²*K)) betragen darf. Dieser Wert wird schon mit einer ca. 16 cm dicken Mineralwolldämmung erreicht. Je nach Gebäude und Ausgangszustand ermöglicht die Dämmung mit Glas- oder Steinwolle damit Einsparungen des Heizwärmebedarfs von bis zu 35 Prozent. Dachboden Schritt für Schritt dämmen
Bis zu 10 Prozent der Heizwärmeenergie eines Hauses gehen über einen Keller unnötig verloren, wenn dieser nicht gedämmt ist. Dabei lässt sich die Decke eines unbeheizten Altbaukellers problemlos und kostengünstig dämmen. Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) gilt für die Kellerdecke ein maximal zulässiger U-Wert von 0,30 W/(m²K), den eine Dämmschicht aus Mineralwolle bereits zwischen 8 und 10 cm, je nach Wärmeleitfähigkeit (Lambda-Wert λ) und abhängig vom Aufbau der Kellerdecke, erzielt. Mehr Infos
Heizungs- und Warmwasserrohre zu dämmen ist eine weitere einfache und wirksame Maßnahme, um Energie zu sparen. Auch hier gibt das GEG die jeweiligen Dämmstärken vor, die in Abhängigkeit vom Innendurchmesser des Rohrs festgelegt sind. Ein Beispiel: Für ein Rohr mit dem Innendurchmesser von 3 cm muss beim Einsatz des Dämmstoffes wie beispielsweise Mineralwolle mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,035 Watt pro Meter und Kelvin (W/(mK)) die umlaufende Dämmung ebenso stark sein, also 3 cm. Das bedeutet wiederum, dass bei anderen Wärmeleitfähigkeiten die Dämmstoffdicke entsprechend anzupassen ist. Praxis-Tipps gibt’s hier
Kalkulieren Sie, ob Fenster, Türen oder andere Bauteile ergänzt oder ausgetauscht werden sollen. Die Kombination aus Fenstertausch und Außenwanddämmung ist auch aus Gründen der Wohngesundheit und Behaglichkeit sinnvoll, denn so werden energetische Schwachstellen und letztlich auch Tauwasser und Schimmel an diesen vermieden.
Die Punkte 1 bis 5 haben gezeigt: Bei der energetischen Sanierung eines alten Hauses gibt es einiges zu beachten. Lassen Sie sich daher von erfahrenen und unabhängigen Fachleuten unterstützen!
Haben Sie ein Haus in die engere Auswahl gefasst oder gehört es bereits Ihnen, dann sollten Sie für die Maßnahmenplanung und Kostenkalkulation einen Energieberater einschalten. Er kann einen maßgeschneiderten Sanierungsfahrplan für das neu erworbene Eigenheim erstellen und ist auch ein Profi, wenn es darum geht, die bestmögliche Förderung für die Schritt-für-Schritt-Sanierung Ihres Hauses herauszuholen.
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Header: © Peter H auf Pixabay
Sie besitzen eine Wohnimmobilie und planen, diese mit Mineralwolle zu dämmen oder haben dies bereits getan?
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