Viele Hauseigentümer zögern eine energetische Sanierung der Gebäudehülle hinaus. Sie sind unsicher, ob die Energieeinsparungen die Investitionen rechtfertigen. In diesem Beitrag geben wir Antworten auf sieben häufige Fragen zur energetischen Haussanierung und der Dämmung mit Mineralwolle:
1. Warum sollte ich zuerst in eine Gebäudedämmung und nicht direkt in eine Wärmepumpe investieren, um Heizkosten zu sparen?
Wer die Gebäudehülle dämmt, minimiert Wärmeverluste vor allem über das Dach und die Außenwände, so dass die neue Heiztechnik, allen voran die Wärmepumpe, überhaupt erst effizient arbeiten kann. Sie deckt dann den verbleibenden, geringen Heizenergiebedarf, muss weniger Leistung aufbringen, verbraucht daher weniger Strom und ist sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb günstiger. Wer dagegen nur auf eine Wärmepumpe im ungedämmten, unsanierten Altbau setzt, der verbraucht viel mehr Strom, braucht eine Wärmepumpe mit viel höherer Anschlussleistung und zahlt am Ende oft drauf. Eine Wärmepumpe sollte also nur in gut gedämmte Häuser einziehen. Nur dann arbeitet sie Energie und Kosten sparend. Dagegen spart eine Gebäudedämmung immer Heizkosten, unabhängig von der Heiztechnik. Mehr erfahren
2. Welche Einsparungen lassen sich mit einer Dämmung und einer Wärmepumpe erzielen?
Das hängt immer vom Zustand des Gebäudes und dem Umfang der energetischen Maßnahmen ab. Folgende Rechnung zeigt, wie stark beispielsweise die Stromkosten beim Betrieb einer Wärmepumpe von deren Effizienz abhängen: Ein Haushalt in einem Einfamilienhaus benötigte pro Jahr 30.000 Kilowattstunden (kWh) Gas oder Öl für Heizung und Warmwasser. Arbeitet die geplante Wärmepumpe lediglich mit einer JAZ von 2, dann ist mit einem jährlichen Stromverbrauch von ca. 15.000 kWh und Stromkosten von rund 5.200 Euro zu rechnen (bei einem Strompreis von 0,35 Euro pro kWh). Wird dagegen eine JAZ von 4 erreicht, halbieren sich der Verbrauch auf ca. 7.500 kWh und die Kosten auf ca. 2.600 Euro pro Jahr. Weitere Rechenbeispiele gibt es hier:
3. Rechnet sich die Investition in die Gebäudedämmung über die gesparten Heizkosten?
Aktuell sind die Energiepreise weiter sehr hoch. Zugleich bekommen Sie derzeit 20 % der Investitionskosten erstattet, wenn Sie eine staatliche Förderung beantragen. Eine Dämmmaßnahme mit Glas- oder Steinwolle, sprich Mineralwolle, rechnet sich also tendenziell noch schneller – bei niedriginvestiven Maßnahmen meist schon innerhalb weniger Monate. Danach sparen Sie weiter über Jahrzehnte viel Energie und Geld. Bezogen auf den langen Lebenszyklus einer Dämmung aus Mineralwolle von problemlos 50 Jahren ist klar: Dämmen ist rechnerisch eine kluge Sache.
4. Aber für die Herstellung von Dämmstoffen wird doch auch Energie benötigt?
Ja, das ist richtig. Aber: Alle Dämmstoffe – also auch Mineralwolle – sparen im Gebäude viel mehr Energie ein, als für ihre Herstellung verwendet wurde. Das belegt auch eine aktuelle Studie.*1 Bei Mineralwolle rechnet sich die bei der Produktion genutzte Energie (sogenannte „Graue Energie“) meist schon nach unter einem Jahr. In den darauffolgenden Lebensjahrzehnten spart die Dämmung Jahr für Jahr ein Vielfaches an Energie wieder ein.
5. Wo lohnt sich eine Dämmung besonders?
Über die Dachflächen geht üblicherweise die meiste Energie verloren. Relativ leicht und kostengünstig im DIY-Verfahren und mit besonders viel Energieeinsparpotenzial lässt sich der Dachboden dämmen, wenn der Dachraum unbewohnt und unbeheizt bleiben soll. Dafür rollen Sie Mineralwollematten auf dem Boden aus, platzieren die Matten dicht gestoßen und am besten mit versetzten Stößen aneinander. Die Geschossdeckendämmung kann, je nach Gebäude, bis zu 35 % der Heizenergie sparen und senkt damit die Heizkosten schon erheblich und erhöht zugleich den Wohnkomfort in den unteren Stockwerken.
Wer den Dachboden bewohnen möchte, sollte den Dachraum erst recht gut dämmen, denn sonst wird es im Winter unangenehm kalt oder im Sommer sehr heiß unterm Dach. Bei bewohnten Dachräumen dämmen Sie aber nicht den Dachboden, sondern die Dachflächen. Bei dieser Dämmvariante lässt sich Mineralwolle einfach zwischen die Sparren klemmen. Die Dämmung verschwindet dann größtenteils zwischen den Sparren. Auch in Kombination mit einer Untersparrendämmung bleibt viel Platz zum Wohnen. Mehr erfahren
6. Welche weiteren Möglichkeiten gibt es, das Haus zu dämmen?
Hinsichtlich des Wohnkomforts lohnt es sich oft auch, die Kellerdecke von unten sowie Heizungs- und Warmwasserrohre zu dämmen. Diese kleinen Dämmmaßnahmen können Sie ebenfalls relativ gut und günstig selbst durchführen. Ein größerer, aber sehr effektiver Schritt ist außerdem die Dämmung der Fassade: Diese sollten Sie von Fachleuten dämmen lassen, die wissen, wie Anschlüsse an Bauteile und an den Haussockel korrekt ausgeführt werden. Fachleute wählen für hinterlüftete Fassaden übrigens gerne Mineralwolle, weil diese sich aufgrund ihrer flexiblen Materialbeschaffenheit einfach den unebenen Oberflächen anpasst.
7. Warum sollte ich mich für Mineralwolle als Dämmstoff entscheiden?
Mineralwolle ist ein bewährter Alleskönner für den Wärmeschutz im Winter und den Hitzeschutz im Sommer, der gleichzeitig Lärm und Feuer vorbeugt. Der Dämmstoff besteht hauptsächlich aus nichtbrennbaren Rohstoffen wie Altglas und natürlichen Mineralien. Dank dieser Zusammensetzung ist Mineralwolle von Natur aus nichtbrennbar und eine Brandausbreitung auf andere Räume oder Stockwerke kann verzögert oder sogar verhindert werden. Mineralwolle ist außerdem beständig gegen Schimmel, Pilze, Fäulnis und Ungeziefer. In Kombination mit der energetischen Verbesserung erhöht das die Nutzungsdauer und den Wert einer Immobilie. Einen genauen Überblick über alle Vorteile und Eigenschaften von Glas- und Steinwolle finden Sie hier.
Quellennachweis:
*1 „Graue Energie und Graue Emissionen von Dämmstoffen im Vergleich zum Einsparpotential“ vom Forschungsinstitut für Wärmeschutz e.V., München, 2021
Sie besitzen eine Wohnimmobilie und planen, diese mit Mineralwolle zu dämmen oder haben dies bereits getan?
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