Die meisten Hauseigentümer setzen bei der energetischen Sanierung ihrer Hausfassaden auf ein WDVS, also ein Wärmedämmverbundsystem. Denn das ist nicht nur relativ schnell verlegt, sondern oft auch die kostengünstigere Bauweise. Dazu passt es zu fast jedem Haus und bietet eine große Gestaltungsvielfalt. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie sich mit einem Wärmedämmverbundsystem aus Mineralwolle Energie sparen und die Hausfassade langlebig, schön und sicher gestalten lässt.
Ein WDVS, ein sogenanntes Wärmedämmverbundsystem, ist ein Dämmsystem mit verschiedenen, aufeinander abgestimmten, meist verklebten Materialkomponenten. Es ermöglicht zahlreiche Gestaltungsoptionen. Ein WDVS gibt es mit unterschiedlichen Putzen, in verschiedenen Farben, Strukturen und anderen Oberflächen wie Klinkerriemchen oder anderen keramischen Belägen.
Bei einem WDVS montieren Fachunternehmen Dämmplatten, etwa aus Mineralwolle, außen vor die Außenwand, die sie dann verputzen oder beispielsweise mit Fliesen oder Klinker bekleben. Das WDVS ist eines der häufigsten Dämmverfahren, weil es sich schnell, kostengünstig und platzsparend auch auf Bestandsfassaden montieren lässt.
Für die meisten Häuser in Deutschland eignet sich ein WDVS: Besonders ein WDVS aus Mineralwolle kann sich aufgrund der flexiblen Beschaffenheit verschiedenen Untergründen anpassen. Sie können daher mit einem WDVS aus Mineralwolle alte, tragfähige Bestandsfassaden ‒ mit Putz, Beton oder Mauerwerk, mit oder ohne Dämmung ‒ einfach überdämmen, ohne den aufwendigen Rückbau alter Oberflächen. Außerdem lässt sich eine WDVS-Fassade passend zum Baustil und zur Region gestalten.
Auch denkmal- und ensemblegeschützte Gebäude können mit einem WDVS fach- und stilgerecht saniert werden. Der Putz lässt sich zum Beispiel nach historischem Vorbild verarbeiten, in seiner Struktur oder Farbigkeit anpassen. So kann man alte Sockelgeschosse, Gesimse oder Fensterfaschen auch mit den neu aufgebrachten Oberflächen nachbilden oder neugestalten. Mit sorgsamer und fachkundiger Planung betont ein WDVS die Besonderheiten eines Hauses oder kaschiert seine Mängel.
Fachlich gibt es einiges zu beachten, deswegen sollte die Planung und Montage eines WDVS durch Fachleute erfolgen. Aber auch gestalterisch lohnt sich Sorgfalt: Ein WDVS ist wie ein Wintermantel, den man ums Haus legt, sprich er hält schön warm, aber er trägt entsprechend seiner Dämmstärke etwas auf. Die Außenwände bekommen naturgemäß mehr Tiefe. Das fällt bei vielen Häusern kaum auf und ist daher kein Problem.
Wenn ein Haus aber eher kleine oder bereits sehr tief ins Gebäude gerückte Fenster mit filigranen Rahmen hat und dazu relativ große Fassadenflächen, dann sollte man auf das harmonische Gesamtbild besonders achten. Dafür gibt es zahlreiche gute Lösungen: Sie können zum Beispiel Fenster ein paar Zentimeter nach außen versetzen, um die alten Proportionen beizubehalten. Oder Sie betonen Fenster mit farbig hervorgehobenen Fensterfaschen oder mit im Putz abgesetzten Rahmen. Putze im Bürstenstrich oder mit Bossenfugen, aber auch ein Farbwechsel können hier die Proportionen im Gleichgewicht halten.
Ein WDVS kann unterschiedlich gestaltet sein: strukturiert oder glatt, farbig oder weiß, historisch oder modern, verklinkert, mit Grün oder Glanz:
Fotos v. l. im Uhrzeigersinn:
Knauf, Jacques GAIMARD/Pixabay, Knauf, Knauf, Deutsche Rockwool, Barabara Evening/Pixabay
Bauphysikalisch und damit für den Werterhalt des Hauses ist ein WDVS aus Mineralwolle eine sehr robuste und langlebige Lösung. Denn es überdämmt alle Bauteile und Unebenheiten dicht und von außen und verhindert damit Wärmebrücken.
Grünlich-graue Verfärbung kommen meist von Algen, die sich auf den Fassadenflächen bilden, wenn diese nicht ausreichend schnell abtrocknen können. Algen wachsen hauptsächlich in der Übergangszeit von Sommer zu Winter, wenn die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit bei stetig geringeren Lufttemperaturen zu häufigem Tauwasserausfall an Fassaden führt.
Der Algenbildung lässt sich etwas entgegenwirken: Die Bauteile müssen korrekt überdämmt sein und es braucht einen fachgerechten Regenablauf, zum Beispiel bei Fensterbänken oder Dachüberständen. Dazu kommt die Wahl der geeigneten Oberfläche: Mineralische Putze bieten durch ihren hohen pH-Wert einen guten Schutz gegen Algenbildung. Sie sind hydrophil, nehmen also anfallende Feuchtigkeit auf und ermöglichen eine gute Rücktrocknung, so dass kein Wasser auf der Oberfläche stehen bleibt. Besonders bewährt haben sich mineralische Dickputze, weil sie Wärme besser speichern und daher Tauwasser auf der Oberfläche verringern.
Bei einem WDVS hilft Mineralwolle als nichtbrennbarer Dämmstoff zuverlässig dem Brandschutz des gesamten Gebäudes. Wenn z. B. ein Brand vor der Fassade entsteht, verzögert Mineralwolle das Übergreifen auf das Haus und vermeidet die Ausbreitung über die Fassade. Das ist gerade bei städtischen, engen oder hohen Bebauungen ein großer Vorteil. Auch im freistehenden Einfamilienhaus schützt ein WDVS aus Mineralwolle das Haus und seine Bewohner.
Ein WDVS spart über seine Lebenszeit, das sind meist über 40 Jahre, ein Vielfaches der Energie und Treibhausgase, die für die Herstellung des Dämmsystems benötigt werden. Insofern schützt ein WDVS Klima und Geldbeutel. Darüber hinaus sollten Sie auch beim Dämmstoff selbst auf den Umweltschutz achten. Hier ist Mineralwolle eine gute Wahl.
Auch das Recycling eines WDVS aus Mineralwolle ist einfach: Der Verschnitt von der Baustelle lässt sich in Säcken an den Hersteller zurückgeben und wird dort zu neuer Mineralwolle verarbeitet. Bei einem späteren Rückbau können Dämmplatten aus Mineralwolle sortenrein demontiert, wieder eingeschmolzen und zu neuen Platten verarbeitet werden. Die einmal gewonnene mineralische Ressource kann so mehrere Nutzungszyklen haben. Damit das gut gelingt, können Sie bei Ihrem WDVS auf vollmineralische Systeme setzen. Wenn Sie die Platten aus Mineralwolle mit mineralischen Klebemörteln und mineralischen Putzen kombinieren, vereinfachen Sie das sortenreine Recycling und ermöglichen viele weitere Lebenszyklen des Materials.