Der Blick auf die Fassade eines Hauses verrät viel, etwa wann das Gebäude erbaut wurde oder wie es um den Erhaltungsstand der Immobilie steht.
Genauso, wie es für Menschen unterschiedliche Arten von Kleidung zum Schutz vor Wind und Wetter gibt, existieren auch verschiedene Fassadensysteme. Putzfassaden etwa unterscheiden sich grundsätzlich in Aufbau und Funktion von einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade, die oft mit Naturstein, Metall oder Holz verkleidet ist. Sie alle vereint jedoch drei Aufgaben:
Im Vergleich zur Wärmedämmverbundsystem-Fassade (WDVS) ist eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) eine aufwendigere Außenwandkonstruktion.
Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade ist immer gut an ihrem dreischaligen Aufbau, der direkt am Tragwerk befestigt ist, zu erkennen. Er besteht aus
Eine moderne Außenwanddämmung wird abhängig vom zu erreichenden Wärmeschutz und dem Wandbaustoff dimensioniert. Sie ist aber üblicherweise mindestens zwölf Zentimeter dick. Die Außenbekleidung wird im Abstand zur Dämmschicht angebracht. Über die so entstehende Hinterlüftung kann anfallende feuchte Luft abgeführt werden.
Optisch betrachtet liegt der große Vorteil einer hinterlüfteten Fassade vor allem in der großen materiellen und gestalterischen Freiheit bei der Ausbildung der Außenwand. Dabei können nahezu alle Arten von Materialien zur Bekleidung eingesetzt werden. Natur- und Kunststeine, Keramik, Metallbleche, Holz oder sogar Kompositmaterialien, z.B. Faserzement. Auch der farblichen Gestaltung der Fassade sind keine Grenzen gesetzt.
Aber nicht nur die Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten spricht für die Verwendung der vorgehängten hinterlüfteten Fassade. Im privaten wie vor allem im gewerblichen Bau. Mit dem Einsatz einer mineralischen Dämmung aus Glaswolle oder Steinwolle (kurz: Mineralwolle) kommen weitere Vorzüge hinzu:
Mit Mineralwolle gedämmte Fassaden sind über viele Jahrzehnte besonders gut gegen Wärmeverluste geschützt – die Wärmeleitfähigkeit / U-Wert beträgt 0,032-0,040 Watt pro Meter und Kelvin (W/mK). Mineralwolle ist ein wahres Multitalent, denn in nur einer Lage Dämmung kombiniert sie neben dem Wärme- und Kälte- auch Schall- und Brandschutz.
Die durch eine Luftschicht vom Wetterschutz eindeutig getrennte Wärmedämmung ermöglicht dank ihres Aufbaus und bei fachgerechter Ausführung optimale Dämmwerte.
Bei einer VHF wird zuerst eine tragende Unterkonstruktion, z.B. aus Metall oder Holz, montiert, danach die Dämmung flächig angebracht. Zum Schluss erfolgt die Verkleidung als eigentlicher Wetter- und Schlagregenschutz.
Tipp: Wärme- und Kältebrücken in der Fassade fachgerecht zu minimieren, ist eine Aufgabe für den Profi. Legen Sie die Anbringung einer VHF-Fassade daher in die Hände eines Fachbetriebs, von dem Sie letztlich auch eine Gewährleistung erhalten.
Eine VHF-Fassade ist sehr robust, wartungsarm und sorgt dank ihres diffusionsoffenen Aufbaus für einen optimalen Feuchtehaushalt. Wie bei allen anderen Dämmmaßnahmen im oder am Haus gilt aber auch hier: Halten Sie das Dämmmaterial unversehrt und trocken. Damit außerdem keine Insekten und Kleintiere in die Luftschicht zwischen der äußeren Wetterschutzschicht und dem Dämmmaterial gelangen, beugen Sie mit entsprechend engmaschigen Gittern vor, die aber die Luftzirkulation nicht beeinträchtigen sollten.
Die vorgehängte hinterlüftete Fassade ist im Vergleich zum Wärmedämmverbundsystem üblicherweise eine technisch aufwendigere Fassadenkonstruktion, die am besten von professionellen Firmen ausgeführt werden sollte.
Entscheiden Sie sich in Sachen Dämmmaterial für Mineralwolle, vereint dieser Baustoff noch weitere Vorteile, die über Langlebigkeit, Witterungsbeständigkeit und eine gute Optik hinausgehen: eine perfekte Wärmedämmung, Nachhaltigkeit sowie ein hohes Maß an Brand- und Schallschutz.