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Rohre dämmen – Teil 1

Dämm it yourself

Das Dämmen von Heizungs- und Warmwasserrohren ist eine schnell erledigte, unkomplizierte und wirksame Maßnahme zur Energieeinsparung. Und: Sie brauchen dafür keinen Profi, sondern können selbst Hand anlegen. Diese DIY-Maßnahme hat damit einen sehr hohen Kosteneinspareffekt bei gleichzeitig sehr niedrigen Investitionskosten. Lesen Sie hier, was Sie im Vorfeld wissen sollten, wenn Sie über eine Dämmung der Rohre mit Mineralwolle nachdenken.

Warum ist es sinnvoll, Rohre zu dämmen?

Der größte Energieposten in Ihrem Zuhause ist die Wärmeenergie zur Beheizung der Innenräume und des Wassers. In Heizungsrohren und Warmwasserleitungen legt diese Energie viele Meter zurück, um vom Heizkessel, wo sie erwärmt wird, zum Heizkörper oder zur Badarmatur zu gelangen. Sind diese Leitungen nicht gedämmt, bedeutet das, dass unnötig viel Wärmeenergie auf dem Weg zum Verbraucher verloren geht. Die Heizung muss in der Folge länger arbeiten, höhere Temperaturen erzeugen und verbraucht mehr Energie, um die gleiche Wärmemenge am Ende ihres Weges bereitzustellen. Nicht nur die Direktverluste über ungedämmte Rohre, sondern in der Folge auch der ineffiziente Betrieb der Heizung kostet daher viel mehr Energie und Geld als nötig.

Aber lohnt sich die Dämmung auch finanziell?

Ungedämmte Leitungsrohre verursachen einen Energieverlust von bis zu 150 Kilowattstunden pro laufendem Meter (kWh/lfdm). Je nach Heizquelle (fossil oder Wärmepumpe) sind das im Jahr vermeidbare Mehrkosten von derzeit bis ca. 20 Euro/lfdm. Mit den voraussichtlich weiter steigenden Energiepreisen in den kommenden Jahren wird das sogar noch mehr. Dagegen kosten die Rohrdämmschalen, zum Beispiel aus Mineralwolle, nur zwischen 4 und 6 Euro/lfdm und sind in kürzester Zeit verlegt. Die Investition und Arbeit in eine Dämmung der Leitungsrohre hat sich also schon in sehr kurzer Zeit bezahlt gemacht.

Welche Leitungen sollte ich dämmen?

In nicht beheizten Räumen wie einem typischen Heizungsraum im Keller ist es sogar gesetzlich verpflichtend, alle Heizungsrohre und Warmwasserleitungen zu dämmen, da sich diese Investition in kürzester Zeit rechnet. Wichtig ist dabei, auch den Übergang der Rohre in den warmen Hausbereich, also zum Beispiel durch die Decke, gut zu dämmen.

Zudem sollten Sie auch die Kaltwasserleitungen dämmen, um zu verhindern, dass sich Trinkwasser in den Leitungen aufwärmt und sich Legionellen bilden können, oder dass Tauwasser an kalten Leitungen anfällt. Sinnvoll ist darüber hinaus das Dämmen aller Leitungen auch in den unterschiedlich beheizten Räumen des Hauses, um Energieverluste zu minimieren, die Hygiene und nicht zuletzt den Brand- und Schallschutz entlang der Steigleitungen zu gewährleisten.

Welche Dämmung nehme ich denn?

Dämmschalen aus Mineralwolle, also Stein- oder Glaswolle, eignen sich perfekt, um einfach und schnell gerade und gekurvte Leitungen fachgerecht zu dämmen und dabei nicht nur Energie zu sparen, sondern auch den Schallschutz und den Brandschutz zu verbessern. Die Dämmschalen aus Mineralwolle wiegen wenig und bilden aufgrund ihrer flexiblen Beschaffenheit einen perfekten Stoß der Schalen. Mit Stopfwolle lassen sich zudem Lücken leichter ausbessern. Außerdem haben aluminiumkaschierte Dämmschalen aus Mineralwolle oft eine selbstklebende Lasche, die dabei hilft, die Nahtstellen luftdicht zu verkleben.

 

Wie dick müssen die Dämmschalen sein?

Heiz- und Warmwasserrohre in Kellerräumen sollten Sie mit 100 Prozent der Rohrdicke überdämmen. Das bedeutet, die Dämmdicke entspricht der Leitungsdicke. Wenn Sie also den Durchmesser des Leitungsrohres ausmessen, erhalten Sie genau die notwendige Dämmstärke. Wenn Leitungen mit wenig Abstand zueinander oder zur Decke oder Wand verbaut sind, ist diese Dämmstärke nicht immer möglich. In diesen Fällen nutzen Sie Dämmschalen mit der halben Dämmstärke.

Bei Trinkwasserleitungen reichen bei kleinen Rohrdurchmessern Dämmquerschnitte von 9 mm Stärke, bei größeren Rohrdurchmessern von 19 mm Stärke. Bei der Kaltwasserleitung ist darauf zu achten, dass die Rohrschale dafür geeignet und die Kaschierung durchgängig luftdicht verklebt ist, um Tauwasser zu vermeiden. In Bereichen, wo die Raumtemperatur über 25 °C steigen kann, sollten Sie aus Hygienegründen auch die Trinkwasserleitungen zu 100 Prozent dämmen.

Was wird außer den Dämmschalen noch benötigt?

Sie benötigen ein Aluminiumklebeband für die luftdichte Verbindung der Dämmschalen, einen Zollstock oder ein Maßband und einen Cutter oder ein Dämmstoffmesser. Zeichnen Sie sich außerdem die notwendigen Zuschnittswinkel, also 30° und 45°, auf einem Papier als Schnittschablone ein. Alternativ können Sie sich als Schnitthilfe eine Gehrungslade im Baumarkt kaufen. Außerdem empfiehlt sich tatkräftige Hilfe. Die Arbeiten sind zwar alleine machbar; einfacher geht es aber zu zweit.

Lesen Sie hier, wie Sie Schritt für Schritt die Rohre dämmen können.

Headerbild: Robert Kneschke – Shutterstock

Sie besitzen eine Wohnimmobilie und planen, diese mit Mineralwolle zu dämmen oder haben dies bereits getan? 

Gerne möchten wir von Ihrem Dämmvorhaben mit Glas- oder Steinwolle berichten.

Wir freuen uns auf Ihr Sanierungsprojekt!

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