Ein gut gedämmtes Haus ist der Schlüssel zu einem energieeffizienten und behaglichen Zuhause. Neben dem Dach spielt dabei die Fassadendämmung eine zentrale Rolle: Sie trägt maßgeblich dazu bei, den Energieverbrauch zu senken und den Wohnkomfort deutlich zu verbessern.
Im Interview mit dem FMI erklärt Malermeister Marco Pascali unter anderem, worauf Hausbesitzer bei der Dämmung ihrer Fassade achten sollten, warum die fachgerechte Ausführung entscheidend ist und wann sich eine neue Außendämmung am meisten lohnt.
Eine gut gedämmte Außenwand sorgt dafür, dass Wärme im Winter im Haus bleibt und es dagegen im Sommer nicht zu heiß wird. Das bedeutet geringere Heizkosten, mehr Komfort und ein besseres Raumklima, weil einerseits die Innentemperaturen jederzeit angenehm sind und andererseits keine unangenehme Zugluft mehr entsteht. Außerdem schützt eine gute Dämmung vor Feuchtigkeit und Schimmelbildung.
Ob Sie für die Fassadendämmung eine Baugenehmigung benötigen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn keine wesentlichen Veränderungen am äußeren Erscheinungsbild des Gebäudes vorgenommen werden sollen und keine Denkmalschutzauflagen bestehen, ist eine Dämmung der Hausfassade in Deutschland genehmigungsfrei.
Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, fragen Sie vor Beginn der Arbeiten beim zuständigen Bauamt oder der Baubehörde nach. Auch ein Fachbetrieb oder Energieberater kann Ihnen bei der Klärung helfen.
Verschiede Dämmarbeiten können Heimwerker selbst zu Hause durchführen, dazu gehören beispielsweise einfache Arbeiten wie die Dämmung des Dachgeschosses, der Kellerdecke oder von Heizungsrohren. Möchten Sie aber die Außenwand Ihres Hauses dämmen, sollte unbedingt ein Fachunternehmen mit der Planung und dem Einbau beauftragt werden, da dieses genau weiß, worauf es bei der Fassadendämmung ankommt.
Die Dauer hängt ganz davon ab, wie umfangreich die Arbeiten sind. Dabei spielen nicht nur die Art des Gebäudes – ob Neubau oder Bestandsgebäude – eine Rolle, sondern vor allem auch die gewählte Dämmmaßnahme: Wärmedämmverbundsystem (WDVS), hinterlüftete Fassade oder Kerndämmung machen einen Unterschied.
Im Durchschnitt kann man mit etwa 2 bis 4 Wochen für die Fassadenarbeiten rechnen. Diese umfassen nicht nur das Anbringen der Dämmplatten, sondern auch die notwendigen Vorarbeiten und das Verputzen oder Verkleiden am Ende. Mit einer guten Planung und den richtigen Fachleuten läuft eine Erneuerung der Fassade samt Dämmung meistens reibungslos und relativ zügig ab.
Nur eine richtig eingebaute Dämmung behält auf lange Sicht ihre volle Wirksamkeit. Werden Dämmstoffe unsachgemäß verarbeitet, können schnell Probleme entstehen. Zum Beispiel, wenn die Dämmplatten bei einem Wärmedämmverbundsystem nicht richtig und lückenlos verbunden werden – Lücken sind Wärmebrücken und reduzieren die Energieeffizienz.
Weitere häufige Fehler sind falsche Dämmstoffstärken oder unzureichende Anschlüsse an Fenstern, Türen und angrenzende Bauteile. Das kann zu Rissbildungen führen oder Wasser hinter die Dämmung gelangen lassen, was langfristig Schäden verursachen kann.
Auch die Abdichtung im Erdreich muss fachgerecht ausgeführt werden, sonst besteht die Gefahr aufsteigender Feuchtigkeit, die zu Schimmel oder Bauschäden führen kann.
Ja, das ist grundsätzlich möglich und sogar sehr sinnvoll. Ältere Häuser können durch eine nachträgliche Fassadendämmung erheblich energetisch verbessert werden. Allerdings sollten bei der Nachrüstung einige Punkte beachtet werden: Es ist wichtig, den Zustand der Bausubstanz zu prüfen und das richtige Dämmverfahren sowie geeignete Materialien auszuwählen.
Ich empfehle meinen Kunden oft Mineralwolle, weil sie für alle Arten von Fassadendämmungen – vom Wärmedämmerbundsystem zur vorgehängten hinterlüfteten Fassade bis hin zur Kerndämmung geeignet ist. Mineralwolle leistet schon bei geringen Dicken eine sehr gute Wärmedämmung. Außerdem ist sie nichtbrennbar, was für die Bewohner mehr Sicherheit bedeutet. Und: Mineralwolle kann Feuchtigkeit gut abgeben, was hilft, Schimmel vorzubeugen.
Die optimale Dämmstoffdicke hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen das Alter und der Zustand des Gebäudes sowie die energetischen Ziele, die mit der energetischen Modernisierung der Fassade verfolgt werden.
In der Regel empfiehlt sich eine Dämmstoffdicke zwischen 12 und 20 Zentimetern, um die gewünschten Effekte hinsichtlich Energieeinsparung und Wohnkomfort zu erreichen und abhängig davon, ob die Maßnahme gefördert werden kann oder nicht. Bei älteren Häusern ist meist eine stärkere Dämmung sinnvoller als bei modernen Bauten.
Eine Mineralwolldämmung, besonders auch an der Fassade, ist äußerst langlebig. Bei fachgerechter Verarbeitung und einer intakten Außenwand, die keine Risse oder sonstige Beschädigungen aufweist, kann man von einer Lebensdauer von 50 Jahren ausgehen.
Bei einer nachträglichen Außendämmung mit WDVS oder Kerndämmung bleibt das Erscheinungsbild des Hauses in der Regel weitgehend erhalten, weil die Dämmplatten hinter Putz oder Klinker versteckt sind. Allerdings wird die Wand durch die Dämmung dicker, was üblicherweise die Optik der Fensteröffnungen ändert. Durch die farbliche Gestaltung des neuen Putzes beim WDVS oder insbesondere durch eine vorgehängte hinterlüftete Fassade lässt sich das äußere Erscheinungsbild des Hauses jedoch bewusst stark verändern und modernisieren.
Hauseigentümer sollten sich am besten individuell von einem Fachmann beraten lassen. So können Sie gemeinsam, passend zu Ihren eigenen Vorstellungen und den baulichen Gegebenheiten, die optimale Lösung für Ihre Fassadensanierung finden.
Ja, die Investition zahlt sich auf lange Sicht durch deutlich niedrigere Heizkosten aus. Zudem steigt der Wert Ihrer Immobilie. Bezahlt macht sich außerdem der neu gewonnene hohe Wohnkomfort. Die Bewohner werden sofort mehr Behaglichkeit und übrigens auch mehr Ruhe in den eigenen vier Wänden verspüren.
Die Gesamtkosten hängen von der Größe des Hauses, dem gewählten Dämmmaterial sowie der Art der Dämmung ab. Für eine vollständige WDVS-Außendämmung mit Mineralwolle inklusive Material und Arbeit sollten Sie mit etwa 120 bis 200 Euro pro Quadratmeter rechnen. Erfreulicherweise gibt es zahlreiche Förderprogramme und Zuschüsse für Hauseigentümer, die einen Teil der Kosten abdecken können.
In Deutschland stehen verschiedene Förderprogramme zur Verfügung, die Hauseigentümer bei der energetischen Sanierung ihrer Wohnimmobilie finanziell unterstützen. Innerhalb der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) können Eigentümer beispielsweise zinsgünstige Kredite sowie Zuschüsse von bis zu 20 Prozent für Maßnahmen wie die Fassadendämmung beantragen. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, die Modernisierungsarbeiten steuerlich geltend zu machen: Über die Einkommenssteuer beim Finanzamt lassen sich insgesamt bis zu 40.000 Euro Steuern sparen.
Unabhängig davon, welche Förderoption gewählt wird, ist es aber wichtig, dass alle Sanierungsmaßnahmen die erforderlichen technischen Anforderungen erfüllen und von einem Fachunternehmen ausgeführt werden. Dieses stellt eine Fachunternehmererklärung sowie eine Rechnung aus, die für die Beantragung der Fördermittel notwendig sind.
Neben den bundesweiten Programmen gibt es auch regionale Förderangebote auf Landes- oder Kommunalebene, die zusätzliche Unterstützung bieten.
Der Trend geht immer mehr in Richtung nachhaltiger Produkte, die bessere Wärmedämmeigenschaften bei weniger Materialverbrauch bieten und höhere Umweltstandards erfüllen.
Besonders bei der Umsetzung von effizienten, schlanken Dämmlösungen, auch auf kleinem Raum, kommen oft Systeme aus Mineralwolle zum Einsatz. Was mich persönlich auch überzeugt, ist, dass Mineralwolle recycelbar und systemseitig rückbaubar ist. Das macht den Dämmstoff in Sachen Nachhaltigkeit sehr attraktiv. Insgesamt sieht man also eine klare Entwicklung hin zu umweltfreundlichen und zugleich leistungsstarken Dämmmaterialien.
Herr Pascali, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen weiterhin viel Erfolg!
Headerbild: © pascali-malermeister
Sie besitzen eine Wohnimmobilie und planen, diese mit Mineralwolle zu dämmen oder haben dies bereits getan?
Gerne möchten wir von Ihrem Dämmvorhaben mit Glas- oder Steinwolle berichten.
Wir freuen uns auf Ihr Sanierungsprojekt!
Sie finden alle Informationen zur Bewerbung unter folgendem Link:



