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Fünf Fakten zum Wärmedämmverbundsystem mit Mineralwolle

Das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) spart ein Bauteilleben lang viel Energie. Aber wussten Sie, dass ein WDVS auch gestalterisch vielfältig und – mit Mineralwolle – zusätzlich schall- und brandschützend sein kann? Hier fünf Fakten zum Wärmedämmverbundsystem mit Mineralwolle:

1. Gestalterisch flexibel

Ein WDVS beschreibt einen Dämmaufbau. Einer der am häufigsten eingesetzten Dämmstoffe ist dabei Mineralwolle. Der typische Dämmaufbau eines WDVS mit Putzoberfläche ist von innen nach außen: Außenwand, Klebemörtel, Dämmstoff, Armierungsmörtel mit einem Armierungsgewebe und einer äußeren Putzschicht. So ergibt sich ein sehr kompakter, energieeffizienter Wandaufbau.

Das WDVS ist zwar eine Systemlösung, aber trotzdem sehr variantenreich und anpassungsfähig. Ein WDVS kommt also nicht nur für einfache Lochfassaden, sondern auch für aufwändiger gestaltete Fassaden in Frage. So lassen sich zum Beispiel mit WDVS aus Mineralwolle Geschossgesimse, Fensterfaschen und andere typische Merkmale eines historischen Gebäudes nachbilden. Auch der durch ein WDVS tiefere Wandaufbau harmoniert durchaus mit dem Erhalt ursprünglicher Gebäudeproportionen. Wenn nötig, rücken Planende die Fenster oder Eingangstüren mit der Fassade ein paar Zentimeter nach außen und passen Dachanschlüsse an.

2. Auch nach Jahren funktionsfähig und schön

Die äußere Wetterschicht, oft Putz und Fassadenfarbe, schützt das WDVS vor Verwitterung und hält es über viele Jahrzehnte funktionsfähig. Zudem lässt es sich, wenn eine Putzoberfläche gewählt wurde, einfach streichen und umgestalten. Perfekt also für eine lange Lebensdauer. Es gibt verschiedene Materialien für die äußere Wetterschicht eines WDVS, wie zum Beispiel Klinker oder leichte Plattenwerkstoffe in unterschiedlichen Dekoren. Die Hersteller bieten verschiedene Systeme mit aufeinander abgestimmten Komponenten.

In der Vergangenheit schadeten grünlich verfärbte Putzflächen dem Ruf des WDVS. Das hat folgenden Grund: Bei einem gut gedämmten Haus ist die Außenseite der Wand kälter als bei einem Wandaufbau ohne Dämmung. So kann sich auf der Oberfläche, je nach Witterung, Kondenswasser sammeln. Wenn dieses zum Beispiel auf grob strukturierten Putzflächen stehen bleibt und weder abfließt noch ausreichend trocknet, kann sich ein Nährboden für Algen, Moose oder Pilze bilden. Das ist vor allem ein ästhetisches Problem, die Dämmwirkung des WDVS wird dabei nicht beeinträchtigt. Grün verfärbte Fassaden lassen sich aber verhindern: Das Material der Fassadenoberfläche muss zum WDVS und zur Gebäudegeometrie passen. Es muss entweder Wasser sicher abführen oder aber eine gute Wasserabsorption und Rücktrocknung ermöglichen, im besten Fall beides. Eine Lösung kann zum Beispiel ein mineralischer Glattputz sein, der Wasser aufnehmen und wieder abgeben kann und zudem alkalisch genug ist, damit Algen, Moose oder Pilze keinen Nährboden finden. Ein Fachmann entscheidet nach den baulichen Gegebenheiten und der Wetterexposition der Fassade, welche WDVS-Oberfläche sich eignet, damit die Fassade langfristig schön bleibt.

3. Wärme-, Schall und Brandschutz vereint

Als eine von außen angebrachte Systemlösung hat das WDVS den Vorteil, dass es alte Wärmebrücken gut überdämmen kann, und dass es sich auch bei bewohnten Gebäuden schnell und einfach auf die Bestandsfassade aufbringen lässt. Mineralwolle ist dabei ein hochdämmender und zugleich langlebiger, recycelbarer Baustoff.

Für Mineralwolle als Dämmstoff sprechen verschiedene Vorteile: Mineralwolle ist diffusionsoffen und ermöglicht, dass Feuchtigkeit im Altbaubestand nach außen abtrocknen kann. Mit ihrer flexiblen Oberfläche passt sich Mineralwolle auch unebeneren Alt-Untergründen perfekt an. Die Mineralwolleplatten liegen dicht auf und garantieren so den bestmöglichen Wärme-, Schall- und Brandschutz. Auch das ist ein Pluspunkt: Wer Mineralwolle als Dämmstoff im WDVS einsetzt, hat es bezüglich der Brandschutzauflagen leicht. Denn Mineralwolle brennt nicht, schwelt nicht und tropft auch nicht brennend ab. Das bedeutet, dass die Fassadendämmung aus Mineralwolle selbst nicht zu einer Brandausbreitung beiträgt und das Gebäude sowie seine Nutzer vor Feuer gut schützen kann.

4. Unterschiedliche Befestigungsarten sind möglich

Üblicherweise wird ein WDVS mit Klebemörtel vollflächig oder mit einem umlaufenden, lückenlosen Klebewulst und einem mittigen Klebepunkt bestrichen. Die einzelne Platte lässt sich dann mit der so behandelten Seite an die Wand kleben. Zusätzlich sichern Tellerdübel jede der Platten aus Mineralwolle. Auch hier gibt es unterschiedliche Dübel, dementsprechend unterschiedliche Empfehlungen zur Montage und zur genauen Platzierung der Dübel. Im Allgemeinen gilt: Pro Quadratmeter braucht es mindestens sechs bis acht Dübel, von denen meistens ein bis zwei mittig, die restlichen auf den Kanten platziert werden. Die Dübel müssen plan auf den Mineralwolleplatten aufliegen und dürfen die Platten nicht eindrücken. Es gibt aber auch Dübel, die in den Dämmstoff versenkt und mit einem Dämmeinsatz ausgedämmt werden.

Alternativ zur Klebe-Dübel-Montage gibt es auch die Montage mit Metallschienen, die an die Wand geschraubt werden. Sie dienen als Träger für die Mineralwolleplatten, die anschließend mit Dübeln an der Wand befestigt werden. Diese Befestigungsart ist aufwendiger, erleichtert aber die Montage bei sehr unebenen und nicht tragfähigen Untergründen. Außerdem vereinfacht sie viele Jahrzehnte später den sortenreinen Rückbau der Dämmung. Auch hier gibt es zu jedem System jeweils passende Halteschienen und entsprechende Montage-Empfehlungen der Hersteller.

5. Einfache Verlegung über die Fläche

Grundsätzlich erfolgt die Verlegung der Dämmplatten aus Mineralwolle von unten nach oben. Die unterste Reihe setzt auf der Sockeldämmung auf. Danach verlegt der Handwerker Reihe über Reihe. Dabei achtet er vor allem auf zwei Dinge: Erstens, die Platten müssen dicht und sauber aneinanderstoßen, damit sie an den Kanten optimal miteinander verfilzen und eine lückenlose Hülle bilden. Zweitens müssen die Platten in jeder Reihe versetzt zu denen in der Reihe darunter platziert sein. Das verhindert Kreuzfugen und mögliche Lückenbildungen in den Fugen. Um die Gebäudeaußenkanten optimal und fugenfrei zu überdämmen, lassen sich an der Gebäudekante die Platten miteinander verzahnen. Dafür ragt die am Rand liegende Dämmplatte über die Kante der Gebäudefront hinaus, so dass die Dämmplatte von der angrenzenden Gebäudeseite daran anstoßen kann. Die Auskragung entspricht der Dämmstärke. Bei der darüber liegenden Seite wechselt die Stoßkante: Die Platte der angrenzenden Seite ragt aus, die der Gebäudefront stößt daran. So entsteht eine verzahnte Gebäudekante, die eine luftdichte und wärmebrückenfreie Außenhülle verspricht. Diese Verlegung funktioniert übrigens genauso bei Gebäudeinnenkanten.

Auch wenn die Verlegung zunächst einfach erscheint, die Herausforderung liegt in der korrekten Ausführung der Anschlussdetails. Wer Fensterrahmen und -laibungen, Rollladenkästen und Fensterbänke oder die Anschlüsse an Dach, Balkone oder Sockeldämmung nicht korrekt aus- oder überdämmt, riskiert Wärmebrücken. Die Verlegung eines WDVS gehört daher immer in die Hand eines Profis.

Wärmedämmverbundsystem I Altbautypischer Sockel I Der Dämmstoff I Foto Deutsche Rockwool I Adobe Stock

Mit einem WDVS aus Mineralwolle lassen sich altbautypische Sockel nachbilden…

Zeitgenössische Fassade I Wärmedämmverbundsystem I Der Dämmstoff I Foto Deutsche Rockwool

…oder zeitgenössische Fassaden gestalten. Das WDVS aus Mineralwolle ist also nicht nur in seiner Farbe, sondern auch in der Oberfläche, deren Haptik, Struktur und Raster gestaltbar und passt daher zu unterschiedlichsten Fassaden.

Wärmedämmverbundsystem I Befestigung I Der Dämmstoff I Foto Deutsche Rockwool

Ein WDVS aus Mineralwolle gibt es mit unterschiedlichen Befestigungssystemen für neue oder alte Untergründe. Meist werden die Platten von unten nach oben und versetzt zueinander geklebt und dann gedübelt.

Wärmedämmverbundsystem I Dübelmontage I Der Dämmstoff I Foto Deutsche Rockwool

Die Hersteller bieten verschiedene Dübelarten, die entweder oberflächenbündig eingesetzt oder in den Dämmstoff versenkt und passgenau überdämmt werden. Aber bei allen Dübelmontagen gilt: Die Dübel dürfen die Oberfläche nicht faltig zusammendrücken. Denn dieser sogenannte Kisseneffekt könnte die Stoßfugen auseinanderziehen und die Dämmwirkung beeinträchtigen.

Alle Fotos stammen von der Deutschen Rockwool.

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