Die Fassade eines Gebäudes ist viel mehr als nur das äußere Erscheinungsbild. Sie soll die Bausubstanz vor Witterungseinflüssen schützen, zur Energieeffizienz beitragen und für ein angenehmes Wohnklima sorgen. Damit die Außenwand ihre vielfältigen Funktionen optimal erfüllen kann, müssen verschiedene Komponenten aufeinander abgestimmt sein, das gilt insbesondere für die Dämmung.
In diesem Beitrag werfen wir einen Blick hinter die Fassade und zeigen Ihnen, warum eine passende Dämmung der Außenwand so wichtig ist. Erfahren Sie mehr über die Vorteile sowie die unterschiedlichen Varianten der Fassadendämmung mit Mineralwolle (Glas- oder Steinwolle) und wie dieser nichtbrennbare Dämmstoff Ihre Immobilie nachhaltig schützen kann.
Rund ein Drittel der Heizenergie kann durch eine nicht oder schlecht gedämmte Fassade verloren gehen. Das bedeutet, dass eine ungedämmte Fassade nicht nur höhere Heizkosten verursacht, sondern auch den CO₂-Ausstoß erhöht und vor allem das Wohngefühl beeinträchtigt.
Ein energieeffizientes Zuhause zahlt sich also mehrfach aus – nicht nur aus Kostengründen, sondern auch, weil man sich in den eigenen vier Wänden wohl und sicher fühlen möchte. Eine gut durchdachte Fassadendämmung mit Mineralwolle bietet daher viele Vorteile:
1. Mehr Wohnkomfort: Aufgrund der guten Wärmedämmeigenschaften von Mineralwolle bleibt im Winter die Wärme in den Räumen, während sie im Sommer vor Hitze schützt. Das ermöglicht ganzjährig angenehmere und gleichbleibende Innenraumtemperaturen.
2. Energiekosten senken: Eine gute Dämmung senkt dauerhaft den Energieverbrauch, wodurch das Haus weniger geheizt und gekühlt werden muss. Das spart Jahr für Jahr viel Geld.
3. Wertsteigerung der Immobilie: Eine modernisierte Fassade erhöht den Marktwert und macht die Immobilie attraktiver für potenzielle Käufer oder Mieter.
4. Schallschutz: Mineralwolle besitzt hervorragende schallabsorbierende Eigenschaften, die helfen, den Lärm im Haus zu reduzieren.
5. Brandschutz: Dämmstoffe aus Glas- und Steinwolle sind nichtbrennbar und leisten höchsten passiven Brandschutz (Euroklasse A1), was die Wohnsicherheit erhöht.
6. Umweltschutz: Weniger Energieverbrauch bedeutet auch weniger CO₂-Emissionen.
7. Mineralwolle schützt das Haus ein Bauteilleben lang: Durch gleichbleibende Temperaturen wird kondensierende Feuchtigkeit und damit Schimmelbildung vermieden. Dadurch bleibt die Bausubstanz intakt und die Lebensdauer des Gebäudes wird verlängert.
Aufgrund unterschiedlicher Bauweisen, regionaler Gegebenheiten und klimatischer Bedingungen gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Außenwand zu dämmen. Die Wahl des passenden Dämmverfahrens hängt jedoch auch von weiteren Faktoren ab, wie den individuellen Anforderungen an Energieeffizienz und Optik und dem verfügbaren Budget. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die gängigsten Dämmvarianten und ihre jeweiligen Einsatzgebiete:
Das Wärmedämmverbundsystem, kurz WDVS, ist das am häufigsten verwendete System zur Außendämmung in Deutschland. Es besteht aus mehreren Komponenten: Klebemörtel, Dämmplatte (z. B. Mineralwolle), Befestigern (meistens Dübeln), Armierungsgewebe und Oberputz. Das WDVS kann sowohl bei Neubauten als auch bei Bestandsgebäuden montiert werden.
Bei den meisten Fassaden empfiehlt sich ein verputztes WDVS mit Mineralwolle, da es eine effiziente Dämmung bietet und gleichzeitig optisch ansprechend gestaltet werden kann. Die Montage erfolgt durch qualifizierte Fachbetriebe: Mineralwolldämmplatten werden direkt auf die tragende Außenwand oder bei Modernisierungen auf den bestehenden Putz geklebt oder gedübelt. Darauf folgt eine Schicht aus Armierungsmörtel mit Armierungsgewebe, die Spannungen ausgleicht und Rissbildung verhindert. Abschließend wird die Fassade verputzt und individuell gestaltet.
Ein großer Vorteil des WDVS ist die schnelle nachträgliche Anbringung: Dämmplatten aus Mineralwolle lassen sich problemlos an bestehende Fassaden anbringen, es bietet darüber hinaus vielfältige Gestaltungsoptionen. Zudem ermöglicht das System schlanke Wandaufbauten und ist flexibel anpassbar an unterschiedliche Bauanforderungen. Weitere Infos
Die vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) mit Mineralwolle stellt eine Alternative zum Wärmedämmverbundsystem (WDVS) dar und bietet ebenso vielfältige Möglichkeiten, die Beschaffenheit und Optik nach den eigenen Wünschen zu gestalten. Der Aufbau umfasst eine tragende Wand, die Unterkonstruktion, die Mineralwolldämmung, einen Hinterlüftungsspalt sowie die äußere Bekleidung. Durch diese Konstruktion wird eine optimale Feuchtigkeitsregulierung erreicht, da die Luftzirkulation im Spalt Feuchtigkeit nach außen ableitet. Zudem sorgt das System für einen hohen Schutz vor Witterungseinflüssen und sommerlicher Hitzeentwicklung.
Bei der VHF werden die Dämmplatten sowie die Unterkonstruktion direkt auf die bestehende Wand montiert, gefolgt von einem Hinterlüftungsspalt, durch den die Feuchtigkeit abgeleitet wird, und der abschließenden Außenbekleidung, beispielsweise aus Metall-, Schiefer-, Keramikplatten oder Holzschindeln. Für die Unterkonstruktion kommen je nach System Metallprofile oder Holzlatten zum Einsatz. Mehr erfahren
Bei einem zweischaligen Mauerwerk sind zwei Mauerschalen durch einen Hohlraum voneinander getrennt. Diese Bauweise findet man vor allem in Nord- und Westdeutschland.
Bei bestehenden Gebäuden mit zweischaligen Wänden ist der Vorteil, dass der vorhandene Luftzwischenraum im Rahmen einer energetischen Modernisierung nachträglich gedämmt werden kann, ohne die Fassade verändern zu müssen. Dabei wird der Hohlraum vollständig mit Einblasdämmstoff aus Glas- oder Steinwolle ausgeblasen. Das Einblasen der Mineralwolleflocken erfolgt durch einen spezialisierten Fachbetrieb und dauert oft nur wenige Stunden. Diese Dämmvariante ist besonders praktisch, da hierfür häufig kein Gerüst notwendig ist. Wenn aber die Klinkerfassade ohnehin erneuert werden muss, können die Dämmplatten auch im Zuge des Wiederaufbaus eingebracht werden.
Bei Neubauten hingegen wird die Kerndämmung in Form von Dämmplatten oder Dämmmatten aus Mineralwolle üblicherweise bereits vor dem Aufbau der Klinkerwand eingebaut. Ausführliche Infos zur Kerndämmung
Im Allgemeinen werden Außenwände von außen gedämmt, beispielsweise mit dem zuvor beschriebenen Wärmedämmverbundsystem, einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade oder einer Kern- bzw. Einblasdämmung. Diese Dämmmethoden sind in der Regel die bevorzugte Lösung, da sie die Wohnfläche nicht verkleinern. Aber nicht immer ist eine Außendämmung sinnvoll oder sogar möglich – etwa aus Denkmalschutzgründen, weil bauliche Einschränkungen bestehen oder optische Vorgaben eingehalten werden müssen.
Besonders bei historischen Gebäuden wie Fachwerkhäusern oder Stuckaltbauten soll die ursprüngliche Optik erhalten bleiben, sodass das Fachwerk oder der Stuck sichtbar bleiben und nicht durch Dämmmaterial verdeckt werden. In solchen Fällen ist die Innendämmung die einzige Alternative. Wichtig ist dabei eine sorgfältige Planung und anschließende fachgerechte Ausführung, vor allem mit Blick auf das Feuchtigkeitsmanagement. Wie das geht, lesen Sie hier.
Sie möchten noch mehr Wissenswertes rund um die Fassadendämmung mit Mineralwolle erfahren? Tipps vom Experten gibt’s hier!
Headerbild: © Karsten Paulick auf Pixabay
Sie besitzen eine Wohnimmobilie und planen, diese mit Mineralwolle zu dämmen oder haben dies bereits getan?
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