Seit der Energiekrise 2022 sind die Kosten für Heizenergie deutlich gestiegen. Doch wer sich an kalten Tagen in den eigenen vier Wänden wohlfühlen möchte, muss dafür nicht zwingend tiefer in die Tasche greifen. Dieser Beitrag zeigt, wie Sie den Energieverbrauch effektiv senken und gleichzeitig die Wohnqualität verbessern können.
Bevor man mit einer Sanierung beginnt, ist es hilfreich zu wissen, an welchen Stellen im Haus die meiste Heizwärme entweicht. Das ist abhängig vom Gebäudetyp, aber praktisch immer sind Dach und Außenwand nicht nur die flächenmäßig größten Bauteile des Gebäudes, sondern sorgen auch für die größten Wärmeverluste, wenn sie schlecht oder gar nicht gedämmt sind.
Bei einem unsanierten Einfamilienhaus (Baujahr vor der 1. Wärmeschutzverordnung 1977) lässt sich der durchschnittliche Wärmeverlust wie folgt aufschlüsseln:
• Über ein ungedämmtes Dach geht viel Wärme verloren (20 bis 35 Prozent), da warme Luft nach oben steigt. Bei Bungalows kann der Wärmeverlust durch das ungedämmte Dach sogar bis zu 50 Prozent betragen.
• Ein ähnlich großer Anteil (20 bis 35 Prozent) kann je nach Aufbau und Material über die ungedämmte Fassade entweichen, da die Außenwände oft die größte Fläche der Gebäudehülle darstellen.
• Undichte Fenster und Türen verursachen Wärmeverluste von ca. 10 Prozent.
• Auch über den Keller kann ein nicht zu vernachlässigender Wärmeanteil von rund 10 Prozent entweichen.
Logisch: Die größten Energieeinsparungen lassen sich dort erzielen, wo die größten Wärmeverluste auftreten. Daher ist eine ganzheitliche Sanierung, die bei der Optimierung der Gebäudehülle – insbesondere durch eine Dämmung – ansetzt, der effektivste Weg, um langfristig Heizkosten zu senken. Dabei können die Wärmeverluste um bis zu 80 Prozent reduziert werden, wenn alle Bauteile der Gebäudehülle saniert werden.
Wer eine Sanierung der eigenen Immobilie plant, sollte unbedingt die Kombination aus effektiver Dämmung und moderner Heiztechnik in Betracht ziehen. Dabei ist es sinnvoll, die Dämmung vor der Installation der neuen Heizungsanlage umzusetzen.
Der Grund ist einfach: Auch, wenn man keine Komplettsanierung durchführt, reduziert sich durch Einzelmaßnahmen an Bauteilen der Gebäudehülle der Wärmebedarf des Hauses. So kann die neue Heizungsanlage, wie beispielsweise eine Wärmepumpe, kleiner dimensioniert werden, was die Anschaffungskosten senkt. Zudem arbeitet das Heizsystem mit geringeren Vorlauftemperaturen, was seinen Wirkungsgrad steigert und die laufenden Betriebskosten minimiert.
Die Effizienz einer Wärmepumpe lässt sich an ihrer Jahresarbeitszahl (JAZ) ablesen. Diese Kennzahl zeigt das Verhältnis von erzeugter Wärmeenergie zu verbrauchtem Strom. Grundsätzlich gilt: Je höher die JAZ, umso effektiver arbeitet die Wärmepumpe.
Um zu veranschaulichen, wie gut Dämmung und Wärmepumpe zusammenarbeiten, betrachten wir nachfolgend zwei beispielhafte Szenarien für ein Einfamilienhaus mit einem jährlichen Wärmebedarf von 40.000 kWh:
Ausgangszustand ungedämmtes Haus:
In einem ungedämmten Haus muss eine Wärmepumpe mit hoher Vorlauftemperatur arbeiten. Dies senkt ihre Effizienz, was sich in einer niedrigen JAZ von beispielsweise 2 widerspiegelt. Für einen jährlichen Wärmebedarf von 40.000 kWh wären dann 20.000 kWh Strom nötig. Bei einem aktuellen durchschnittlichen Strompreis von 35 Cent/kWh entstehen Kosten von 7.000 Euro pro Jahr.
Die Alternative:
Auch wenn das oben beschriebene Haus nicht komplett saniert wird, kann der Wärmebedarf schon mit 1-2 Einzelmaßnahmen – zum Beispiel eine Schrägdachdämmung und eine Kellerdeckendämmung, die man oft auch noch selbst durchführen kann – um ca. 50 Prozent reduziert werden. Die verbleibenden 20.000 kWh können dann mit einer niedrigeren Vorlauftemperatur durch die Wärmepumpe bereitgestellt werden, wodurch diese effizienter arbeitet. Die JAZ steigt auf 3 oder mehr und damit würden unter 7.000 kWh Strom benötigt. Die jährlichen Kosten werden in diesem Fall mehr als halbiert und sinken unter 2.500 Euro.
Wie das Beispiel zeigt, führt die Kombination aus Dämmung und effizienter Wärmepumpe nicht nur zu einem geringeren Energieverbrauch, sondern auch zu deutlich niedrigeren Heizkosten.
Eine umfangreiche Sanierung ist nicht die einzige Möglichkeit, um Energie im Haushalt zu sparen. Auch kleine, einfache Anpassungen und Verhaltensweisen können den Energieverbrauch spürbar senken. Hier sind fünf Tipps, die sofort wirken:
⇒ Dachboden dämmen: Eine Dachbodendämmung ist eine der effektivsten und kostengünstigsten Maßnahmen, um hohe Wärmeverluste zu verhindern. Dämmstoffe aus Glas- oder Steinwolle lassen sich dabei einfach verlegen. Tipps zur Dämmung der obersten Geschossdecke finden Sie hier >>
⇒ Kellerdämmung: Durch einen ungedämmten Keller geht viel Heizwärme verloren. Mit einer einfachen Dämmung der Kellerdecke und der freiliegenden Heizungsrohre können Sie diesen Wärmeverlust stoppen. Die Investition ist gering und macht sich durch die gesunkenen Heizkosten schnell bezahlt. Mehr erfahren
⇒ Raumtemperatur optimieren: Schon die Absenkung der Raumtemperatur um nur einen Grad Celsius bringt eine Energieersparnis von bis zu 6 Prozent.
⇒ Fenster abdichten: Undichte Fenster sind eine häufige Ursache für Wärmeverluste. Ein einfacher Test mit einem Räucherstäbchen kann undichte Stellen aufzeigen, die sich schnell mit einem Dichtungsband beheben lassen.
⇒ Richtig lüften: Stoßlüften für 5 bis 10 Minuten ist viel effizienter als dauerhaft gekippte Fenster, da ein kompletter Luftaustausch erfolgt, ohne dass die Wände auskühlen. Nicht vergessen: Drehen Sie während des Lüftens die Heizung aus!
Die nachhaltige Energieeffizienz eines Zuhauses lässt sich am besten erreichen, indem man die Maßnahmen mit dem größten Sparpotenzial, wie eine Dach- oder Fassadendämmung, schnell angeht. Während größere Sanierungen, die auch die Erneuerung der Heizungstechnik beinhalten, eine umfassende Lösung bieten, gibt es zahlreiche kleine Maßnahmen, die sofort wirken und mit geringem Aufwand umsetzbar sind.
Angesichts der aktuellen Energiepreise sind Investitionen in eine energetische Sanierung so lohnend wie nie. Hinzu kommt, dass für viele Modernisierungsmaßnahmen attraktive staatliche Förderprogramme zur Verfügung stehen, die einen Teil der Kosten decken können. Alle Infos zu den Fördermöglichkeiten finden Sie hier >>
Besonders effizient und kostengünstig ist oft eine Dämmung mit Mineralwolle. Die Investition kann sich schon nach wenigen Jahren bezahlt machen. Langfristig profitiert man nicht nur von dauerhaft weniger Energiekosten und einer Wertsteigerung der Immobilie, sondern auch von einem gesteigerten Wohlgefühl. Dieses entsteht neben der hohen Wärmedämmung auch dank der schallreduzierenden und nichtbrennbaren Eigenschaften von Glas- oder Steinwolle, die für mehr Behaglichkeit, Ruhe und Sicherheit in den eigenen vier Wänden sorgen.
Headerbild und Bild 3: © Bild KI-generiert vom FMI
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Sie besitzen eine Wohnimmobilie und planen, diese mit Mineralwolle zu dämmen oder haben dies bereits getan?
Gerne möchten wir von Ihrem Dämmvorhaben mit Glas- oder Steinwolle berichten.
Wir freuen uns auf Ihr Sanierungsprojekt!
Sie finden alle Informationen zur Bewerbung unter folgendem Link:



