Wer dämmt, kann steigenden Energiekosten entgegenwirken und die Behaglichkeit ganzjährig verbessern. Eine Dämmung aus Mineralwolle reduziert den Energieverbrauch und die damit verbundenen Kosten eines Gebäudes bei gleichzeitigem Schall- und Brandschutz. Damit Ihr Dämmvorhaben sicher gelingt, zeigt Ihnen die folgende Checkliste, wie Sie leicht, fehlerfrei dämmen und die Qualität und den Wert Ihres Hauses nachhaltig steigern:
Um Wärmebrücken und Tauwasser zu vermeiden, muss die Dämmung fugenfrei an alle Bauteile anschließen. Das gelingt mit Mineralwolle, also Glaswolle und Steinwolle, sehr leicht, denn dank ihrer flexiblen Beschaffenheit passt diese sich unebenen Oberflächen an. Damit die Anschlüsse bei Gefach- und Zwischensparrendämmungen auch wirklich dicht sind, schneiden Sie die Dämmplatten aus Mineralwolle etwa einen Zentimeter breiter als die Gefachbreite. So lassen sich die Dämmstücke fugenfrei und flach ins Gefach klemmen. Weil vor allem alte Holzkonstruktionen selten eine gradlinige Geometrie und ebene Oberfläche haben, sollten Sie die Breite der Sparren- oder Rahmengefache in unterschiedlichen Höhen vermessen und passgenau zuschneiden.
Bei komplizierten Anschlüssen, zum Beispiel bei Fensterrahmen, schräg anschließenden Gauben, Balken, Pfetten und stark verzweigtem Sprengwerk, geht es aber auch ohne auszumessen: Legen Sie Kartonschablonen auf die Konstruktion, auf denen Sie den Verlauf der Bauteile einzeichnen. Das vermeidet Fehler beim Ausmessen und beschleunigt den korrekten Zuschnitt der Dämmstücke. Vergessen Sie aber auch hier nicht, einen Zentimeter rundum hinzuzugeben, damit die Dämmstücke dicht im Gefach klemmen.
Nach der Dämmarbeit folgt immer die Qualitätskontrolle, denn sicher ist sicher: Schauen Sie, ob alle Hohlräume, alle Ecken und Anschlüsse wirklich dicht ausgedämmt sind. Gerade hinter Anschlüssen von Balken oder Pfetten entstehen mitunter Hohlräume, die bei der einfachen Verlegung von Dämmplatten leicht übersehen und ausgespart werden. Das kann passieren, wenn die Dämmplatte zwar ein Sparrengefach ausfüllt, aber mit rechtwinkliger Kante an eine Pfette stößt. Wird hier die Dämmplatte nicht entlang der Pfette abgeschrägt, schließt sie nicht bündig an und bildet einen Hohlraum.
Wenn Sie solche Fugen und Hohlräume bei Ihrem Qualitätscheck entdecken, macht Mineralwolle es Ihnen leicht: Sie können diese Bereiche einfach mit Dämmstücken oder Stopfwolle aus Mineralwolle dicht ausdämmen. Die Stöße verfilzen miteinander, so dass eine nachträgliche Ausbesserung fugenlos gelingt.
Die Dämmung sollte mit einer luftdichten Ebene vor Luftfeuchtigkeit geschützt werden. Immer wieder sorgt die Materialität und die Lage der Dampfbremse bei Laien für Unsicherheiten. Eine luftdichte Dampfbremse wird immer innenseitig vor der Dämmebene eingebaut. Heutzutage empfehlen Experten, statt der früher üblichen dichten Dampfsperrfolien sogenannte feuchtevariable Dampfbremsen. Das hat folgenden Grund: Die luftdicht verlegte Dampfbremse verhindert, dass Luftfeuchtigkeit in die Dämmebene gelangt. Abhängig von der Beschaffenheit der Dampfbremse (sd-Wert) und der Reaktion der Folie auf Luftfeuchtigkeit und Temperatur, kann die feuchtevariable Dampfbremse bei Bedarf kleine Mengen Luftfeuchtigkeit aus der Dämmebene wieder herausführen. Das ist wichtig, um vor allem im Neubau die eingebaute Restfeuchtigkeit des Holzes abzuführen.
Hinzu kommt, dass sich im gedämmten Bauteil die Temperatur verändert: Im Winter ist die Außenseite des Bauteils und der Dämmung kalt, innenseitig ist beides warm. Gelangt nun Luft samt Feuchtigkeit von innen in die Dämmebene, dann kühlt sich diese eindringende Luft mit der Temperatur im Bauteil ab. Kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft. Deshalb schlägt sich beim Abkühlen der Luft die Luftfeuchtigkeit als Kondensat an den Bauteilen ab. Wenn diese Feuchtigkeit nicht rücktrockenen kann und sich im Bauteil sammelt, entstehen Feuchteschäden.
Die korrekte und sichere Lage für die feuchtevariable Dampfbremse ist also auf der Innenseite der Dämmung. Es gibt Wand- oder Dachaufbauten, bei denen die Dampfbremse zwischen zwei Dämmlagen liegt, dann aber sollten Sie immer den Rat eines Experten einholen, um die bauphysikalischen Konsequenzen berechnen zu lassen.
Achten Sie im nächsten Schritt auf die luftdichten Anschlüsse der Dampfbremse. Diese drei Aspekte sollten Sie dabei besonders beherzigen:
Wer den Raum nutzt, macht sich oft wenig Gedanken um den Aufbau eines Bauteils. Beachten Sie also im Vorfeld schon, dass die Nutzenden den bauphysikalischen Aufbau nicht so leicht beschädigen können. Die Innenverkleidung vor einer luftdicht ausgeführten Dämmebene bedarf keiner Hinterlüftung. Dennoch kann es sinnvoll sein, Konstruktion und Dicke der Innenbekleidung sowie den Abstand der Bekleidung zur Dämmung so zu planen, dass Schrauben und Nägel die luftdichte Dampfbremse nicht beschädigen können. Mit der Aufhängung von Bildern und kleinen Regalen ist immer zu rechnen. In Küchen müssen Sie sogar mit schweren Wandaufhängungen und entsprechend tiefen Verschraubungen rechnen. Hier kann ein anderer dampfbremsender Aufbau, wie zum Beispiel mit OSB-Platten, sinnvoll sein.
Alle Fotos: SAINT-GOBAIN ISOVER G+H AG