Für die Zwischensparrendämmung sind Matten aus Mineralwolle (Glaswolle und Steinwolle) der optimale Dämmstoff. Sie lassen sich leicht zuschneiden und dank flexibler Oberfläche lückenlos und schnell verlegen. Die folgenden Tipps zeigen, wie die Dämmung der Sparrenzwischenräume von Steildächern sicher gelingt.
Die Anschlüsse eines Steildaches sind mitunter komplex. Besonders der Traufanschluss ist sensibel, weil hier Bauteile mit verschiedenen Funktionen, Materialien und Geometrien aneinander anschließen. Wichtig bei der Verlegung des Dämmstoffes ist deshalb, dass die Mineralwolle bis hinter die konstruktiven Anschlusspunkte, wie die Fuß- /Traufpfette oder den Ringanker, reicht und an die Dämmebene der Fassade oder ein abschließendes Stellbrett anschließt. Der Dämmstoff braucht dabei einen für diesen Winkel passgenauen, schrägen Zuschnitt und muss dicht an alle angrenzenden Bauteile stoßen.
Mögliche Hohlräume hinter Bauteilen, die bis an die Dämmebene reichen, lassen sich gut mit passend zugeschnittenen Dämmstoffstücken aus Mineralwolle füllen. Ist die Zwischensparrendämmung raumseitig sauber, eben und lückenlos verbaut, lässt sich anschließend die luftdichte Ebene als Folie oder mit OSB-Platten korrekt verlegen.
Vor allem im Altbau sind Sparrenzwischenräume, Hohlräume und Balkenquerschnitte selten gradwinklig. Sie müssen also für einen genauen Zuschnitt der Dämmstoffstücke den Sparrenzwischenraum auf verschiedenen Höhen ausmessen. Bei der Dämmung von Bauteilanschlüssen lässt sich viel Zeit sparen, wenn Sie, anstatt die Bauteile auszumessen, einfach Kartonschablonen nutzen. Dafür legen Sie Kartonzuschnitte an die Bauteile und markieren die Ränder der Bauteile auf dem Karton. Sie können dann die Kartons zuschneiden und als Schablone nutzen, um den korrekten Zuschnitt samt Aussparungen auf den Dämmstoff zu übertragen. So lassen sich auch Unregelmäßigkeiten leicht berücksichtigen. Die maßgenommenen Schablonen sind oft genauer und schneller als das reine Aufmaß und eignen sich für alle angrenzenden Bauteile.
Die abdichtende Ebene muss luftdicht mit den angrenzenden Bauteilen verklebt sein. Das kann vor allem bei Holzbauteilen durch deren Materialbewegungen und unebenen Oberflächen anspruchsvoll sein. Schwierige Geometrien und unebene Balkenoberflächen lassen sich aber mit einer Aufdopplung der Pfetten oder Balken oder einem Anschluss an angrenzende Geschossdecken mit Streifen aus OSB vereinfachen.
OSB-Platten haben eine ebene, haftfähige und dampfbremsende Oberfläche, so dass der luftdichte Anschluss von Folien einfacher gelingt. Praktisch funktioniert das so: Wenn Sie die Hohlräume hinter den Bauteilen mit Mineralwolle ausgedämmt haben, können Sie OSB-Streifen – je nach Detailsituation, denn jedes Dach ist anders – zum Beispiel auf die Vorderseite von Fußpfetten, die Unter- und Vorderseiten von Mittelpfetten oder die Unterseite von Firstpfetten montieren. Das ergibt sauber zugeschnittene und tragfähige Abschlusskanten, die sich dann ebenfalls sauber mit den Bauteilen verkleben lassen und an die sich die luftdichte Ebene leicht und korrekt anschließen lässt.
Damit keine Fugen in der Dämmung entstehen, ist es wichtig, dass die Stöße der Dämmplatten passgenau aufeinander und an die Firstpfette anschließen. Der Anschluss der Dampfbremse, vor allem bei einem nachträglichen Dachausbau im alten Bestand, erfordert Geschick. Denn auch hier ist die Firstpfette, wie bei allen anschließenden Holzbauteilen, in der Realität selten eben und intakt. Einfacher gelingt auch in diesem Fall das Firstdetail mit einer Vereinfachung der Geometrie zum Beispiel über ein Firstbrett. Dieses lässt sich direkt unter die Firstpfette montieren, reicht bis in den Sparrenzwischenraum und begrenzt den kompletten Dachraum nach oben. Achten Sie darauf, für die optimale Hinterlüftung einen Spalt zur Konterlattung zu lassen. Unter das Firstbrett kommen raumseitig die Dämmplatten, die sauber bis an in die Dämmebene der Dachseiten stoßen. Dann lässt sich raumseitig entlang der Dämmlage eine luftdichte Ebene herstellen.
Natürlich gibt es auch beim First verschiedene, alternative Ausführungen. Wenn Sie zum Beispiel den Dachraum oberhalb der Kehlbalken (den sogenannten Spitzboden) nicht nutzen möchten, können Sie auch schon hier den Dachabschluss herstellen. Dafür dämmen Sie zum Beispiel zwischen und evtl. zusätzlich über der Balkenlage und erhalten raumseitig eine ebene Fläche, auf der sich die luftdichte Ebene ebenfalls recht einfach herstellen lässt.
Ein Schwachpunkt bei allen Dächern sind Bauteile, die durch das Dach hindurchgeführt werden müssen und so die wasserführende Ebene, die Dämmlage und die luftdichte Ebene durchbrechen. Mit Mineralwolle können Sie hervorragend beliebige, passgenaue Ausschnitte in Dämmmatten schneiden und Fugen und Aussparungen mit Stopfwolle füllen. Mit zum Dämmsystem passender Klebemasse und Folienbändern lassen sich alle Dachdurchführungen luftdicht abschließen.
Reduzieren Sie insgesamt die Dachdurchführungen und bündeln Rohre oder Kamine nach Möglichkeit in einem Durchbruch. Deutlich einfacher und sicherer lassen sich Durchbrüche mit vorgefertigten Manschetten herstellen. Die Hersteller bieten solche Manschetten aus Mineralwolle, abgestimmt zur jeweiligen Systemlösung, und mit den schon eingearbeiteten Laschen für die Anschlüsse der jeweiligen Schichten an. Der Einsatz dieser Sonderbauteile spart viel Zeit und vereinfacht die Anschlussarbeiten.