Die meiste Energie bei Ein- und Zweifamilienhäusern geht üblicherweise über das Dach verloren. Wer also Nebenkosten dauerhaft und deutlich senken möchte, sollte hier ansetzen: Die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Mineralwolle ist die schnellste und einfachste Methode der Dämmung im Dachraum.
Es gibt verschiedene Dämmaufbauten mit Mineralwolle (Steinwolle und Glaswolle), die sich für die oberste Geschossdecke eignen. Für welche Sie sich entscheiden, hängt von der Konstruktion der Geschossdecke, der Höhe des Dachraumes und der gewünschten Nutzung im Dachraum ab. Wir gehen in diesem Beitrag von einer üblichen Holzbalkendecke aus.
Die Geschossdecke eines ungenutzten Dachraumes lässt sich besonders einfach dämmen. Vorbereitend reinigen Sie dazu den Dachboden und verlegen anschließend eine Dampfbremse auf dem Boden bzw. der Geschossdecke. Für die Dampfbremse gilt: Die Bahnen sollten sich um 10 cm überlappen und luftdicht miteinander verklebt sein. Sie sollten entlang aller angrenzenden Bauteile, wie zum Beispiel Stellbrett, Sparren, Kamin und Giebelwand, ausreichend hoch verlegt und mit Klebemassen luftdicht angeschlossen werden.
Ist die luftdichte Ebene hergestellt, können Sie darauf Dämmmatten aus Mineralwolle ausrollen oder Dämmplatten aus Mineralwolle dicht und Reihe für Reihe stoßen. Optimalerweise dämmen Sie in zwei Lagen. Für den guten Wärme- und Bauteilschutz beachten Sie folgende Punkte bei der Verlegung:
Wird der Dachraum regelmäßig betreten, wählen Sie eine trittfeste Mineralwolldämmung und legen Sie anschließend begehbare, diffusionsoffene Platten auf der Dämmung aus. Das können zum Beispiel trittfeste Gipsfaser- oder Holzspanplatten sein. Übrigens: Eine Stahlbetondecke lässt sich noch einfacher dämmen – indem Sie die Mineralwolldämmung direkt, ohne Dampfbremse, auf die gesäuberte Deckenoberfläche verlegen. Auch hier können Sie Platten auf der Dämmung verlegen und den unbeheizten Dachraum als Abstellraum nutzen.
Die oben beschriebene Dämmweise mit Mineralwolle reduziert die Höhe des Dachraumes um etwa 20 cm. Wer Aufbauhöhe sparen möchte, der kann den Raum zwischen den Balken der Geschossdecke zum Dämmen nutzen. Auch hier ist die Verlegung einer Dampfbremse zwingend notwendig. Deren faltenfreie und luftdichte Verlegung ist aber wegen der komplizierteren Geometrie der Balken schwieriger: Verlegen Sie dazu die Folie korrekt über alle Balken und entlang der Gefachflächen. Legen Sie die Folie eng, aber spannungsfrei und frei von Lufttaschen bis in die Kanten.
Sind die Folienbahnen sauber verlegt, und wie oben beschrieben miteinander und mit allen angrenzenden Bauteilen luftdicht verklebt, können Sie den Balkenraum mit Platten oder Flocken aus Mineralwolle füllen. Im besten Fall und abhängig von der Balkenhöhe verlegen Sie über der Balkenlage noch eine dünne Dämmlage. Sie können darüber trittfeste, diffusionsoffene Platten verlegen und erhalten im unbeheizten Dachboden eine nutzbare Höhe.
Wem die Verlegung der Dampfbremse im Balkenraum zu kompliziert erscheint, der kann die Geschossdecke auch von unten dämmen. Bedenken Sie, dass die Dämmung in diesem Fall einen Eingriff in den bewohnten Raum bedeutet.
Die Dämmung der Geschossdecke von unten funktioniert in umgekehrter Reihenfolge wie oben beschrieben: Sie klemmen zunächst die Dämmplatten bündig in den Balkenzwischenraum und verlegen darunter die Dampfbremse. Schneiden Sie die Dämmplatten etwa 1 cm breiter zu, als das Gefach breit ist. So erhalten Sie eine optimale Klemmwirkung der Mineralwolleplatten. Achten Sie außerdem auf die luftdichte und spannungsfreie Befestigung der Dampfbremse an den Balken und auf eine luftdichte Abdichtung aller Anschlüsse und Tackerbefestigungen. Sie können danach die Decke herkömmlich von unten verkleiden.
Der Rat eines Sachkundigen empfiehlt sich darüber hinaus immer. Er kann die Gegebenheiten vor Ort richtig einschätzen und kennt geeignete, erschwingliche und niedriginvestive Dämmalternativen, wie zum Beispiel das Einblasen von Mineralwolleflocken in den Balkenraum.
Mit einer fachgerechten Dämmung der obersten Geschossdecke mit Mineralwolle sparen Sie nicht nur bis zu 30 Prozent Ihrer Energiekosten, sondern steigern mit nur geringen Investitionen zugleich den Wohnkomfort, den Brand- und Schallschutz und den Wert Ihrer Immobilie.