Ruhe und eine optimale Raumtemperatur im eigenen Zuhause sind entscheidend für das Wohlbefinden. Lärm und Kälte von oben oder unten mindern die Wohnqualität schnell. Eine effektive Dämmung zwischen den Geschossen – vom Dachboden bis zur Kellerdecke – ist daher eine sinnvolle Maßnahme. So werden nicht nur störender Trittschall, sondern auch langfristig große Energieverluste reduziert.
Damit Ihr Dämmvorhaben gelingt, haben wir Antworten auf fünf häufige Fragen zur Geschossdämmung in diesem Beitrag zusammengefasst:
Grundsätzlich lässt sich jede Geschossdecke in einem Gebäude dämmen. Die Wahl der Dämmung wird jedoch maßgeblich durch den Deckentyp und die primäre Funktion – ob Lärmreduktion, Wärmeschutz oder beides – bestimmt:
Massive Betondecken, die sich in den Wohnetagen befinden, werden aus Gründen eines besseren Schutzes vor Trittschall gedämmt, der insbesondere durch laute Geräusche wie Schritte, Stühlerücken oder vibrierende Haushaltsgeräte, etwa die Waschmaschine, entsteht. Bei Holzbalkendecken, wie sie oft in Altbauten zu finden sind, geht es sowohl um den Trittschallschutz durch Entkopplung als auch um die Dämmung der Hohlräume, um den Luftschallschutz zu verbessern und den Wärmedurchgang zu reduzieren. Bei Decken zu Kaltbereichen wie dem Keller oder dem Dachboden steht der Wärmeschutz im Vordergrund, um Energieverluste zu senken.
Für alle Anwendungen ist Mineralwolle ideal. Dieser nichtbrennbare Dämmstoff leistet neben Schall- und Wärmeschutz auch einen wichtigen Beitrag zum vorbeugenden Brandschutz.
Ob von oben oder unten dämmen – der richtige Aufbau hängt davon ab, welche Anforderungen an die Dämmung gestellt werden und wie viel Platz vorhanden ist:
Soll der Trittschallschutz in den Wohnräumen verbessert werden, wird die Mineralwolle in der Regel als Dämmschicht unter einen schwimmenden Estrich (Nass- oder Trockenestrich) verlegt. Während ein Nassestrich durch seine höhere Masse oft einen besseren Schallschutz bietet, ist Trockenestrich schneller verarbeitet und ermöglicht zudem eine geringere Aufbauhöhe. Bei Holzbalkendecken ist zusätzlich zur Estrichdämmung die Dämmung der Hohlräume zwischen den Balken sinnvoll.
Die oberste Geschossdecke kann nachträglich von oben gedämmt werden, wohingegen der Dämmstoff im Keller üblicherweise von unten gegen die Decke montiert wird.
Möchten Sie eine Holzbalkendecke dämmen, ist meist der Einsatz einer Dampfbremse notwendig. Mehr zur Funktion und Verlegung einer Dampfbremse erfahren Sie hier >>
Der Bodenaufbau erhöht sich durch die Dämmschicht leicht. Für einen wirksamen Trittschallschutz mit Mineralwolle liegen die typischen Dämmstärken zwischen 12 und 40 Millimetern. Hinzu kommt die Dicke des Estrichs.
Bei der Dämmung von Geschossdecken, die an unbeheizte Bereiche – also Dachboden und Keller – grenzen, ist meist die Reduktion von Wärmeverlusten das Hauptziel. Dabei spielt eine Rolle, ob lediglich die Mindestanforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) eingehalten oder höhere Anforderungen erfüllt werden sollen – etwa, um von einer Förderung zu profitieren. Für die Dämmung der obersten Geschossdecke sind zwar oft höhere Dämmstärken nötig, dies betrifft jedoch meist unbewohnte Speicherflächen. Auch im Erdgeschoss lässt sich der Verlust an Raumhöhe meist geschickt umgehen, denn: In der Regel erfolgt die Dämmung von unten gegen die Kellerdecke, sodass im Erdgeschoss die volle Raumhöhe erhalten bleibt.
Da Mineralwolle mit einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit ab 0,032 Watt pro Meter pro Kelvin (W/mK) sehr gute Dämmwerte erreicht, sind insgesamt schlanke Aufbauten möglich. Somit wird auch weniger Material benötigt und die Dämmmaßnahme rentiert sich schneller.
Wenn eine Geschossdecke hauptsächlich zur Verbesserung des Schallschutzes gedämmt werden soll, steht die Entkopplung der Bauteile an erster Stelle – nur so lässt sich die Übertragung von Schwingungen bestmöglich unterbinden. Folgende Punkte sind dabei besonders wichtig:
⇒ Das Masse-Feder-Masse-Prinzip nutzen: Eine weiche, federnde Schicht aus Mineralwolle wird zwischen zwei festen Massen (Rohdecke und Estrich) eingefügt – siehe folgende Abbildung:
⇒ Schwimmende Verlegung: Der Gehbelag (Estrich) muss schwimmend verlegt werden. Er darf keinen direkten Kontakt zur tragenden Rohdecke oder zu den umliegenden Wänden aufweisen, damit keine unerwünschten Schallbrücken entstehen.
⇒ Deshalb: Randdämmstreifen nicht vergessen! Zur vollständigen Entkopplung müssen diese Randdämmstreifen an den Wänden angebracht werden. Diese verhindern die Übertragung des Schalls vom Estrich in die Wände, was essenziell für einen effektiven Schallschutz ist.
⇒ Dynamische Steifigkeit und Zusammendrückbarkeit beachten: Bei der Verlegung unter Estrich müssen spezielle Trittschalldämmplatten aus Mineralwolle verwendet werden, die sowohl über eine niedrige dynamische Steifigkeit und damit gute akustische Trennung verfügen als auch eine niedrige Zusammendrückbarkeit haben, so dass sie der statischen Belastung standhalten können.
Die Dämmung von Dachböden oder Kellerdecken ist relativ einfach und kann oft in Eigenregie erfolgen. Dagegen sollte die Trittschalldämmung unter dem Estrich, bei der der schwimmende Aufbau und die vollständige Entkopplung wichtig sind, besser von einem Fachbetrieb ausgeführt werden. Die Experten helfen bei der Auswahl der richtigen Dämmstärke und der Einhaltung aller Vorgaben.
Unabhängig davon, wer die Arbeiten übernimmt, muss sichergestellt werden, dass Mineralwolle fachgerecht – und dabei vor allem lückenlos – verlegt wird. Anleitungen zur richtigen Dämmung von Dachboden und Kellerdecke finden Sie hier: Dachboden dämmen>> bzw. Kellerdecke dämmen>>
Durch die Beachtung dieser Punkte lässt sich mit einer Mineralwolldämmung eine wirksame Barriere gegen Lärm, Feuer und Kälte schaffen. Eine Geschossdämmung verbessert den Wohnkomfort spürbar, schützt und kann zusätzlich die Haushaltskasse durch einen geringeren Heizenergieverbrauch entlasten.
Headerbild und Bild 2: © Bild KI-generiert vom FMI, Bild 3: © FMI, Bild 4: Daniel Beckemeier – Shutterstock
Sie besitzen eine Wohnimmobilie und planen, diese mit Mineralwolle zu dämmen oder haben dies bereits getan?
Gerne möchten wir von Ihrem Dämmvorhaben mit Glas- oder Steinwolle berichten.
Wir freuen uns auf Ihr Sanierungsprojekt!
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