Mineralwolle | Glaswolle | Steinwolle | Wärmedämmung | Lärmschutz | Brandschutz | Dämmstoff | Dämmen | Energiesparen

Brandgeschützt wohnen – Teil 2

Rohr- und Leitungsdurchführungen mit Mineralwolle dämmen

Leitungen und Rohre in alten Wohngebäuden sind oft unzureichend gedämmt. Wer hier mit Mineralwolle (Glaswolle und Steinwolle) korrekt dämmt, der spart nicht nur Geld und Energie. Er erhöht auch die Sicherheit und den Wohnkomfort. Denn Leitungen und Wand- und Deckendurchführungen, die mit nichtbrennbarer Mineralwolle gedämmt sind, garantieren einen optimalen Schallschutz und verhindern die Feuer- und Rauchausbreitung im Gebäude.

Leitungen und Rohre führen einmal vertikal durchs Gebäude, durchstoßen Geschossdecken und Schacht- und Trennwände und verbinden unterschiedliche Räume miteinander. Hinsichtlich Wärme-, Brand- und Schallschutz ist das ein Problem, denn unsauber ausgeführte und unzureichend gedämmte Bauteildurchbrüche fördern die Ausbreitung von Schall, aber auch von Feuer und Rauch. Zudem können Installationsschächte einen Kamineffekt erzeugen, der im Brandfall das Feuer anheizt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Durchgänge korrekt und brandschutztechnisch sicher auszuführen. Wir zeigen hier mehrere Dämmlösungen mit Mineralwolle, die Ihnen das Prinzip der sicheren Rohr- und Leitungsdurchführung im Wohnungsbau verdeutlichen.

Welche Brandschutz-Anforderungen gelten beim Wohnen?

Hinsichtlich Schall- und Wärmeschutz ist eine Dämmung der Leitungen und Leitungsdurchbrüche in allen Gebäudeklassen sinnvoll und teilweise ohnehin verpflichtend. Daher lohnt sich auch gleich der Blick auf den Brandschutz. Bei vielen, vor allem alten Bestandsbauten, sind Rohr- und Leitungsdurchführungen oft unzureichend oder gar nicht gedämmt. Wenn Sie Leitungen durch Bauteile führen, gilt in puncto Brandschutz allgemein der Feuerwiderstand des Bauteils auch als Anforderung für die Leitungsdurchführung. Dies gilt jedoch nicht für Geschossdecken innerhalb einer Nutzungseinheit, wie es in Gebäudeklasse 1 und 2 oder bei Maisonette-Wohnungen der Fall ist.


Praxistipp: Besprechen Sie Einzellösungen für konkrete Bauprojekte in jedem Fall mit Brandschutz-Fachplanenden, denn es gibt eine Vielzahl von Vorgaben gemäß Musterbauordnung, Muster-Anlagen- und Muster-Lüftungsanlagen-Richtlinien und der jeweiligen Landesbauordnung.


Rohre und Leitungen mit Mineralwolle durch F30-Bauteile führen

Wenn Sie Leitungen durch Decken und Wände mit der Feuerwiderstandsklasse F30 führen, erleichtert Ihnen eine Dämmung aus Mineralwolle die brandschutzsichere F30-Ausführung der Durchbrüche, ohne dass Sie Abstände einzeln berechnen, den Rohrdurchmesser beachten oder Feuerabschottungen bauen müssen. Rohre und Leitungen, die mit Mineralwolle gedämmt sind, können Sie einzeln oder gemeinsam, sowie auch gemeinsam mit Elektroleitungen und Kabelbünden, in einer Öffnung durch ein F30-Bauteil führen. Mineralwolle ermöglicht also in einer Öffnung die Durchführung aller üblichen Leitungen. Dabei gilt ein vereinfachtes Abstandsmaß von mindestens 5 cm zwischen den Leitungen. Außerdem darf der Abstand der Leitungen zum Bauteil maximal 5 cm betragen.

Den Hohlraum zwischen den Leitungen und dem Bauteil können Sie mit Mineralwolle dicht ausdämmen. Beachten Sie bitte, dass Hohlräume in Holzbalkendecken und Holzständerwerken bis an die angrenzenden Balken oder Profilhölzer ausgedämmt sein müssen. Brennbare Rohre müssen bis 50 cm vor dem Bauteil mit nichtbrennbarem Dämmstoff gedämmt sein, was ohnehin erfüllt ist, wenn Sie die Rohre komplett mit Mineralwolle dämmen. Lesen Sie hier, wie sich Leitungen dämmen lassen.

Mineralwolle bei F60- und F90-Bauteilen

Wenn Sie ein Bauteil einer höheren Feuerwiderstandsklasse wie F60 oder F90 durchbrechen, können Sie mit Mineralwolle gedämmte Rohre bis 16 cm Durchmesser sowie elektrische Leitungen und Kabelbünde bis 5 cm Dicke über einzelne Öffnungen durch die Trockenbaukonstruktion führen. Dabei gelten die oben genannten Abstände, ebenso müssen Sie hier die verbleibenden Hohlräume zwischen Leitung und Bauteil mit Mineralwolle ausdämmen. So ersparen Sie sich die Montage einer Feuerabschottung. Diese wird jedoch notwendig, wenn Sie zum Beispiel nichtbrennbare Rohre mit mehr als 16 cm Durchmesser (bzw. brennbare Rohre ø > 3,2 cm) durch ein F60- oder F90-Bauteil führen.

Hier erleichtern Ihnen Brandschutzmanschetten und spezielle Abschottungsbauteile aus Mineralwolle die Ausführung. Diese speziell aufeinander abgestimmten Dämmprodukte aus Mineralwolle ermöglichen teilweise sogar eine Leitungsdurchführung ohne Abstand der Leitungen zueinander.

Schacht komplett mit Einblasdämmung aus Mineralwolle füllen

Installationsschächte sind brandschutztechnisch leicht mit einer zusätzlichen Plattenlage zu ertüchtigen: Wenn Sie Leitungen durch eine Schachtwand aus dem Schacht in den Raum führen, müssen Sie die Plattenlage auf der Schachtinnenseite mindestens 10 cm rund um den Durchbruch verstärken. So gilt bei Rohrdurchführungen in F30-Qualität eine Mindestdicke der Schachtwand von 6 cm; bei F60 sind es 7cm, bei F90 sind es 8 cm. Damit haben Sie zwar den Brandschutz der Schachtwand gesichert, aber bei unzureichend gedämmten Leitungen bleiben Schallübertrag und Wärmeverluste über die Geschosse ein Problem. Außerdem birgt ein Installationsschacht aufgrund seiner geschossübergreifenden Bauweise die Gefahr eines Kamineffektes im Brandfall. Hier hilft eine Einblasdämmung aus Mineralwolle. Damit lässt sich der Schacht auf der gesamten Höhe sauber, schnell und dicht ausdämmen, ohne die kompletten Schachtwände zu demontieren.

Die Einblasdämmung mit Glas- oder Steinwolle bringt viele Vorteile: Sie verhindert Schall- und Geruchsübertragungen, erübrigt gesonderte Rohrdämmungen, Deckenschotts und zusätzliche Beplankungen der Schachtwand. Sie lässt sich außerdem schnell und günstig, auch in engen Rohr- und Kabelschächten, einbringen.

Das waren nur einige Beispiele für einen höheren Brandschutz in Ihrem Wohnhaus mit Mineralwolle. Dabei gilt immer: Fachleute können am besten die für Ihr Eigenheim passendste, praktikabelste und sicherste Lösung finden. Lassen Sie sich deshalb persönlich beraten!

Stopfwolle I Mineralwolle I Der Dämmstoff

Rohr- und Leitungsdurchführungen sind hinsichtlich Brand- und Schallschutz ein Problem. Die Durchbrüche lassen sich mit nichtbrennbarer Mineralwolle (Glaswolle oder Steinwolle) ausdämmen. Foto: Isover

Leitungsdurchführungen I Platten aus Mineralwolle I Der Dämmstoff

Auch gemeinsame Leitungsdurchführungen sind mit passgenau zugeschnittenen Mineralwolleplatten kein Problem. Der Abstand vom gedämmten Rohr zum Bauteil darf maximal 5 cm betragen, und brennbare Rohre sollten zudem noch 50 cm über und unter dem Durchbruch mit Mineralwolle ummantelt sein. Foto: Rockwool

Einblasdämmung I Mineralwolle I Der Dämmstoff

Wem das alles zu kompliziert ist und wer ohnehin alle Leitungen im Installationsschacht führt, der kann mit einer Einblasdämmung aus Mineralwolle den gesamten Schachtraum nachträglich sicher gegen Brand- und Schallübertrag machen. Foto: Rockwool

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten: