Altes Werkshaus mit neuem Dach | Dämmung aus Mineralwolle | Der Dämmstoff | Foto von Knauf / Elsperger

Altes Werkshaus mit neuem Dach

Wie kommen Familien zu einem Eigenheim, wenn Bauland in nachgefragten Regionen rar und teuer und Baukosten hoch sind? Schon oft rieten wir vom FMI, vorhandene Ressourcen zu nutzen und alte Häuser auch aus den weniger beliebten Nachkriegsjahren zu sanieren. Denn die haben oft richtig gute Grundrisse, viel Ausbaureserve und entpuppen sich deshalb in vielen Fällen als Raumwunder. Das weiß auch unser Kollege Markus Elsperger, der für sich und seine Familie ein bezahlbares Eigenheim im Oberbayerischen suchte, in einer nachgefragten Gegend: urban, aber naturnah, mit guter Infrastruktur, in Pendelnähe nach München, Salzburg, zum Chiemsee und in die Alpen. 2018 entdeckte die Familie Elsperger ein altes Arbeiterhäuschen, das sie kaufte und energetisch fit machte.

Der Altbau

Immerhin, die Doppelhaushälfte aus dem Jahr 1958 war im Innern frisch renoviert und wurde mit zeitgemäßen Fenstern, einer neuen Gasheizung und neuem Außenputz ausgestattet. Vieles aber war noch typisch für einfache Wohnhäuser der Nachkriegsmoderne: Die verputzten Mauerwerkswände hatten nur innen eine dünne, zementgebundene Dämmung. Das Giebeldach war gar nicht gedämmt und trug noch die einfachen Altbaufenster sowie die originalen, maroden Schindeln. Es gab also viel zu tun, wie Markus Elsperger sagt: „Wir wussten schon beim Kauf, wir müssen mindestens das Dach sanieren“. Als erste schnelle Maßnahme optimierte er den Heizungsbetrieb und installierte digital gesteuerte Thermostate. Außerdem ergänzte er im Wohnraum einen Holzofen, der nicht nur Gemütlichkeit erzeugt, sondern auch half, 11.000 kWh/a an nicht erneuerbaren Energien einzusparen.

Markus Elsperger verbesserte erst peu à peu und im DIY-Verfahren einige Schwachstellen des Altbaus. So verlegte er zum Beispiel zwei Jahre nach Kauf in einem ungenutzten Speicherraum des Daches innenseitig eine Zwischensparrendämmung aus Mineralwolle und war verblüfft: „Der so gedämmte Speicherraum hat maximal ein Viertel der Dachgeschossfläche, aber die Energieeinsparung, die wir durch dessen Dämmung erreichten, lag mit 3.000 kWh/a bei 10 Prozent des gesamten jährlichen Heizenergiebedarfs.“ Wieviel Einsparung könnte also eine Dämmung des gesamten Daches bringen?

Der Plan

Mit diesem Wissen im Kopf entschied sich die Familie in 2023, das gesamte Dach zu dämmen. Sie suchte sich einen Energiesparexperten vor Ort und ließ einen Sanierungsfahrplan erstellen, der eine Handvoll Maßnahmen auflistete. Diese sollten, so die Berechnung des Experten, den jährlichen Heizenergiebedarf von rund 30.000 kWh/a um 50 Prozent auf 15.000 kWh/a reduzieren. Markus Elsperger erklärt: „Damit verbessert sich die Energieeffizienzklasse des Hauses von F auf B.“

Die Familie entschied sich für eine Dämmung des Daches von außen, damit sie auch während der Bauphase weiter unterm Dach schlafen und arbeiten konnte. Mit dieser Entscheidung war klar, dass die Bauarbeiten nicht in Eigenleistung erbracht werden sollten. Daher suchte sich die Familie, den Sanierungsfahrplan in der Tasche, ein geeignetes Handwerksunternehmen. Letztlich war es eine „Bauchentscheidung“, wie Markus Elsperger berichtet, und die er nicht bereute: „Die Handwerker waren einfach super, sie arbeiteten gut und bauten anschließend die Baustelle absolut sauber wieder zurück.“

Altes Werkshaus mit neuem Dach | Aussicht vom Dach | Dämmung aus Mineralwolle | Der Dämmstoff | Foto von Knauf / Elsperger
Die Doppelhaushälfte der Elspergers fügt sich auch mit saniertem, neu gedämmten Dach perfekt in den Bestand ein.

Die Baustelle

Im Oktober 2023 ging es mit der Anmeldung der Baustelle bei der Stadt und der Absperrung des Bürgersteiges los. Das Gerüst wurde aufgebaut und das Material geliefert. „Das war in der Tat etwas herausfordernd. Wir hatten einen Ninja-Warrior-Eingang“, scherzt Markus Elsperger. Das Gerüst verstellte den Eingang, der Kran stand auf dem Parkplatz und das Material lagerte erst auf dem Bürgersteig, dann in der Garage und auf der Terrasse. Einen großen Vorteil gab es aber, wie er sagt: „Immerhin hatten wir im Innern des Hauses keinen Baustellendreck, das war sehr angenehm.“

Die Handwerker entfernten zunächst die alten Dachschindeln. Sie legten dann eine Dampfbremse in Schlaufen zwischen die Sparren bis auf die Innenverschalung und füllten die Gefache mit 12 cm starker Glaswolle auf. Außen auf den Sparren verlegten sie zusätzlich 14 cm Mineralwolldämmung, so dass insgesamt eine 26 cm starke Dämmebene aus Mineralwolle entstand. Weil der Nachbar bereits vor Jahren sein Dach ebenfalls dämmen ließ, beträgt nun der Höhenunterschied zum benachbarten Dach nur noch wenige Zentimeter. 

Nach Norden ließ Markus Elsperger die Sparren verlängern und das Dach weiter auskragen. So lässt sich später in einer weiteren Sanierungsmaßnahme eine Mineralwolldämmung auf der Nordseite des Hauses ergänzen. Das Dach ließ die Familie mit roten, statt wie zuvor schwarzen Dachsteinen dämmen, denn diese heizen sich bei direkter Sonneneinstrahlung weniger auf und passen perfekt in die oberbayerische Landschaft. Fünf Wochen dauerte die Dachsanierung, zwei davon legte Regen die Baustelle lahm. Aktiv wurde also nur drei Wochen gearbeitet – von der Einrichtung der Baustelle, dem Kran- und Gerüstaufbau sowie deren Abbau. Im November 2023 zogen die Handwerker schon weiter.

Altes Werkshaus mit neuem Dach | Dämmung aus Mineralwolle | Der Dämmstoff | Foto von Knauf / Elsperger
Die Dachdämmung von außen erforderte zwar eine große Baustelle vor dem Haus, im Innern aber war das Haus durchgängig nutzbar. Bei knapper Fläche braucht es eine Genehmigung der Kommune und eine gute Nachbarschaft, die Verständnis hat, wenn die Baustelle für kurze Zeit den Bürgersteig und die Straße belegt. Hier die kompakt gestapelten Dämmplatten aus Mineralwolle.

Fazit

Wieviel Heizkosten die Familie diesen Winter tatsächlich einsparen konnte, werden die noch ausstehenden Abrechnungen zeigen. Bezahlt macht sich die Dämmung aber schon jetzt, wie Markus Elsperger sagt: „Mit dem Dach ist das größte Puzzleteil des Sanierungsplanes vorerst geschafft, es hat sich alleine für den Wohnkomfort richtig gelohnt.“ Er hat außerdem bereits die Rechnung für die BAFA-Förderanträge eingereicht – 20 Prozent der Kosten für die Dachsanierung übernimmt hierbei der Staat, einen kleinen Teil die Kommune. Somit rechnet sich die Dämmmaßnahme noch schneller.

Markus Elsperger ergänzt einen weiteren Vorteil der neuen Dachdämmung: „Wir merken vor allem beim Schlafen, wie ruhig es durch die Dämmung geworden ist. Den Lärm der Straße hört man nicht mehr.“ Was als nächstes kommt? Der Sanierungsfahrplan für das Haus der Elspergers lässt da viel Spielraum. Sobald genug Geld und Kraft vorhanden ist, kommt die nächste förderfähige Maßnahme – das kann sofort oder in wenigen Jahren sein.

Alle Fotos: © Knauf/Elsperger

Sie besitzen eine Wohnimmobilie und planen, diese mit Mineralwolle zu dämmen oder haben dies bereits getan? 

Gerne möchten wir von Ihrem Dämmvorhaben mit Glas- oder Steinwolle berichten.

Wir freuen uns auf Ihr Sanierungsprojekt!

Sie finden alle Informationen zur Bewerbung unter folgendem Link:

Dämmung aus Mineralwolle | Der Dämmstoff

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