Starkregen und Hochwasser, die erste Jahreshälfte 2024 hatte es in sich. Was Sie als Hausbesitzer tun können, um Ihr Zuhause an den Klimawandel anzupassen und vor Extremwetter zu schützen, lesen Sie in diesem Beitrag.
Dieser Sommer zeigte neben heißen Tagen ein weiteres extremes Wetterphänomen: Starkregen. Während uns Menschen die Hitze gesundheitlich zusetzt, sind es hohe Wassermengen, die dem Haus zusetzen. Starkregen, das bedeutet Regenmengen ab 15 l/m² bis sogar weit über 40l/m² in nur einer Stunde. Wenn es so stark regnet, kann das Regenwasser nicht schnell genug versickern oder abfließen, drückt aus Abwasserkanälen, schwappt aus Regenrinnen und füllt Keller, Höfe und Straßensenken. So entstehen auch fernab von Bächen und Flüssen lokale Hochwasser, die sich kurzfristig an den Gebäudesockeln stauen.
Ein anderes Problem ist die Stärke, mit der Regen auf eine Fassade trifft und dort nicht schnell genug ablaufen kann. Wenn dann noch Wind den Regen in die Fugen und poröse Stellen einer Fassade drückt, dann durchnässt die Außenwand. Anfällig dafür sind zum Beispiel alte Mauerwerkswände oder Putzfassaden.
Starkregen gab es schon immer, aber er tritt immer häufiger auf. Statistisch gesehen war in den Jahren 2002 bis 2021 jedes zehnte Haus von Starkregen betroffen. Die Beseitigung der Schäden kostete betroffene Hausbesitzer dabei durchschnittlich 7.600 Euro (mehr erfahren). Das muss nicht sein! Mit diesen fünf Maßnahmen können Sie Ihr Haus mit einer geeigneten Fassade vor Starkregen oder kurzfristigem Wasserstau schützen:
Sowohl an den norddeutschen Küsten, wo mit Sturm und Sturmfluten zu rechnen ist, als auch im Alpenraum, wo Regen, Hagel und Schnee oft in großen Mengen fallen, ducken sich die Häuser unter weiten Dachüberständen. Sie schützen Holz-, Putz- und Klinkerfassaden und die traditionellen Holzfenster vor der Witterung.
Außerdem schaffen Dachüberstände einen wettergeschützten Freibereich, in dem nasse Stiefel trocknen können oder Wäsche auslüften kann. Der Dachüberstand ist ein wenig aus der Mode gekommen, zeitgenössische Architekten verzichten gerne darauf zugunsten einer minimalistisch wirkenden Hausform. Aber wo häufig mit starkem Niederschlag zu rechnen ist, lohnt sich die traditionelle Bauweise immer noch.
Die Wetterseite ist bei vielen alten Häusern besonders geschützt, zum Beispiel bei Fachwerkhäusern in den Mittelgebirgen. Deren Wetterseite wird seit jeher mit einer vorgehängten Schieferfassade verkleidet. Dabei ist nicht nur das Fassadenmaterial, sondern auch das Prinzip einer vorgehängten Wetterschicht entscheidend und auch heute noch eine richtig gute Idee:
Eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) schützt die Außenwand und die außenliegende Dämmung vor direktem Regen. Wie ein Schutzschild lässt die VHF den Regen abprallen und abperlen, bevor dieser den Wandaufbau erreichen kann: Ein nur wenige Zentimeter großer Luftspalt zwischen dem vorgehängten Material und der Dämmung sorgt hierbei für eine ausreichende Luftzirkulation, damit Wasser und Luftfeuchtigkeit immer schnell abtrocknen können.
Eine Dämmung, etwa mit Mineralwolle, hilft, das Haus auch bei „Schietwetter“ zu schützen. Mineralwolle ist ein anorganischer Dämmstoff, hauptsächlich hergestellt aus Stein (Steinwolle) oder Recyclingglas (Glaswolle) und recycelter Mineralwolle. Sie ist dank ihrer Beschaffenheit diffusionsoffen, sprich durch die Mineralwolldämmung kann Wasserdampf hindurchströmen. Zugleich kann sie hydrophob, d. h. wasserabweisend, ausgestattet werden. Diese Eigenschaften machen Mineralwolle gut geeignet für den Einsatz an den Wetterseiten des Hauses, insbesondere bei einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade.
Zugunsten nahtloser und barrierefreier Übergänge von innen nach außen sowie bodentiefer Fenster schrumpfte der Sockel bei neueren Häusern zwar auf ein technisches Mindestmaß. Wo aber mit Stau- oder sogar Hochwasser zu rechnen ist, werden alte Bauernhäuser aus Süddeutschland mit ihren hohen Steinsockeln zum Vorbild:
Manchmal betragen hier die Sockelhöhen ein halbes oder sogar ein ganzes Geschoss, abhängig von den ortstypischen Hochwasserpegeln und Schneehöhen. So hoch muss es meist nicht sein, aber ein etwas höher liegendes Erdgeschoss auf einem massivem Beton- oder Steinsockel, ein sogenanntes Hochparterre, ist in manchen Regionen und Baulagen sinnvoll. Als Bonus gibt es etwas mehr Privatsphäre in den erdgeschossigen Räumen.
Kritisch sind vor allem die Anschlüsse von Fenstern und Fensterblechen sowie die Türschwellen und Türdichtungen. An all diesen Stellen können Starkregen und Wind Wasser in die Konstruktion oder sogar in den Innenraum drücken. Checken Sie daher alle Fugen regelmäßig und lassen Sie diese bei Bedarf sorgfältig abdichten. Das hilft nicht nur gegen eindringendes Regenwasser, sondern verhindert auch Wärmeverluste.
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Header: © Pham Trung Kien auf Pixabay
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