19. April 2017 – Automatisierung, Digitalisierung und künstliche Intelligenz. Die Menschen in Deutschland sehen der Zukunft mit gemischten Gefühlen entgegen. Das geht aus dem aktuellen ZukunftsMonitor des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hervor. Ein Grund mehr, einen Ort zu schaffen, an dem die Bürger sich aktiv einbringen und die Zukunft mitgestalten können. Direkt neben dem BMBF am Spreeufer entsteht zurzeit das Futurium – eine Begegnungsstätte, die Besucher allen Alters einlädt, sich mit Zukunftsfragen zu beschäftigen. Das „Haus der Zukunft“ ist ein Gesamtentwurf: Auch Architektur und Energiekonzept spiegeln das Thema wider. Beim Bau wurde unter anderem Mineralwolle verwendet, um den Energieverbrauch gering zu halten und die höchsten Nachhaltigkeitsstandards zu erreichen.
Futurium setzt Maßstäbe für das Bauen in der Zukunft
„Das Futurium ist ein Zukunftsgefäß, eine Art Wolke aus der Zukunft. Es besteht im Jetzt, ermöglicht aber gleichzeitig einen Blick in die Zukunft“, erklärt Christoph Richter. Er ist Partner des Berliner Architekturbüros Richter Musikowski, das das Futurium entworfen hat. Zwei riesige Fensterfronten laden zum Besuch ein und erlauben einen Blick ins Innere der „Zukunftswolke“. Doch nicht nur optisch ist das Futurium zukunftsweisend.
Der moderne Bau entspricht dem Standard eines Niedrigst-Energiehauses. „Das bringt natürlich extrem hohe Anforderungen an die Materialen mit. Zum Beispiel wurde beim Dämmmaterial auf Mineralwolle gesetzt, die die hohen Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sehr gut erfüllt. Um das gesamte Haus zieht sich daher ein 30 Zentimeter dicker Dämmpullover aus Mineralwolle. Bei den Fensterfronten haben wird ein Drei-Scheiben-Isolierglas eingebaut“, erläutert Richter. Auch bei der Energieversorgung setzen die Planer auf zukunftsfähige und nachhaltige Technologien. Die Energie kommt größtenteils aus regenerativen Quellen, wie beispielsweise von einer Solaranlage auf dem Dach. Außerdem wird im hauseigenen Energiespeicher überschüssige Energie zwischengelagert, um sie im Bedarfsfall wieder einzusetzen. Das Futurium setzt somit Maßstäbe für das Bauen in der Zukunft.
Eine Begegnungsstätte als Schaufenster zur Innovation
Bei Ausstellungen und Veranstaltungen können sich die Besucher mit Entwicklungen in der Zukunft auseinanderzusetzen und diese mitgestalten. Wirtschaft, Wissenschaft und insbesondere die Bürger finden im Futurium eine gemeinsame Plattform, um über die Chancen und Herausforderungen künftiger Entwicklungen zu diskutieren. „Das Futurium soll für alle da sein, von Kindern bis zu Staatsgästen“, erklärt Reinhold Leinfelder, Gründungsdirektor des Futuriums, gegenüber dem Tagesspiegel. Lebendige Szenarien und Mitmachlabore werden die Zukunft für alle erlebbar machen und auch für Überraschungen sorgen. „Ich glaube, dass es viele Aha- und Oh-Erlebnisse geben wird“, so Leinfelder.
Auch das begehbare Dach des Futuriums wird eine Attraktion für Besucher. Auf dem „Skywalk“ können sie nämlich die Stadtkulisse genießen und die Solaranlage besichtigen. Ein öffentliches Café im Erdgeschoss soll Besucher anlocken und das Futurium zu einem Begegnungsort der Zukunft machen. Wann das Haus der Zukunft eröffnet wird, steht aber noch nicht fest. Das Gebäude ist zwar bald fertig, das auf den Frühsommer angedachte Eröffnungsdatum hat sich jedoch bis auf weiteres verschoben. In Berlin holt die Gegenwart die Zukunft eben doch schneller ein, als es einem lieb ist.
Interessante Links:
- Der ZukunftsMonitor des Bundesministeriums für Bildung und Forschung
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