Aktuelle Studie belegt: Die Wirtschaft profitiert von Maßnahmen zur Energieeffizienz
Berlin, im Mai 2014. In einer kürzlich veröffentlichten Studie kommt das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) zu einem eindeutigen Schluss: Durch eine Verbesserung der Energieeffizienz lässt sich das Wirtschaftswachstum deutlich steigern. Besonders wichtig ist dabei die energetische Sanierung von Gebäuden.
Ein erheblicher Anteil der Energie wird in Deutschland zur Erwärmung von Gebäuden und zur Bereitung von Warmwasser aufgewendet. Um diesen Energieverbrauch spürbar zu senken, müssen bestehende Gebäude energetisch saniert werden, etwa durch eine nachhaltig wirksame und einfach auszuführende Dämmung mit Mineralwolle. Etwa ein Prozent des Gebäudebestandes wird in Deutschland jährlich energetisch saniert. Nach dem Willen der Bundesregierung soll diese Sanierungsrate auf zwei Prozent verdoppelt werden.
Auf diese Weise soll bis zum Jahr 2050 der Gebäudebestand klimaneutral werden. Zugleich lässt sich damit ein höherer Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch erreichen, denn in gedämmten Häusern lassen sich alternative Heiztechniken effizienter einsetzen. Neben den klimapolitischen Zielen spielt aber auch der wirtschaftliche Aspekt eine Rolle – nicht zuletzt für den Bauherrn, der in eine Sanierung investiert.
Hier sieht das DIW gute Chancen dafür, dass sich nicht nur die einzelne Sanierungsmaßnahme rechnet, sondern dass eine Steigerung der Sanierungsrate das Wirtschaftswachstum antreibt.
Forschungsprojekt: Auswirkungen der Effizienzsteigerung
Dies ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts, bei dem die Berliner Wissenschaftler zwei Szenarien verglichen: Im einen bleibt die Sanierungsrate auf dem bisherigen Niveau, im anderen wird sie wie geplant verdoppelt. Das Ergebnis der Berechnungen: Zunächst sind hohe Investitionen erforderlich, die sich aber mittel- und langfristig auszahlen. Für das Jahr 2020 geht die Studie von Investitionen in Höhe von 7,4 Milliarden Euro aus, 2030 sind es 9,0 und 2050 sogar 14 Milliarden Euro. Dem gegenüber steht 2020 zunächst eine Einsparung der Energiekosten in Höhe von vergleichsweise moderaten 3,8 Milliarden Euro, die dann aber 2030 auf 11,1 und 2050 sogar auf 32,0 Milliarden Euro wächst.
Der Fachverband Mineralwolleindustrie e. V. sieht darin einen Beleg dafür, dass langfristig wirkende energetische Sanierungsmaßnahmen gleich doppelt sinnvoll sind. Diese lassen sich hervorragend mit Glas- und Steinwolldämmstoffen ausführen und sie sorgen, bei fachgerechter Ausführung, über Jahrzehnte hinweg für eine nachhaltige Einsparung der Heizenergiekosten.
Die Kosten-Nutzen-Rechnung kommt dabei nicht nur für Hausbesitzer zu einem positiven Ergebnis: Nach den Berechnungen des DIW wird bei einer Verdopplung der Sanierungsrate das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 um 0,5 Prozentpunkte höher liegen als ohne diese Steigerung. 2030 werden es 0,7 und 2050 gar 1,0 Prozentpunkte mehr sein. Auch für die Beschäftigungsrate, die Kaufkraft und die privaten und öffentlichen Investitionen sehen die Forscher einen positiven Impuls. Die eingesparten Gelder können weit sinnvoller eingesetzt werden als für Heiz- und Warmwasserkosten.